Weil Du Leben retten kannst
Der weltweite Aktionstag im Kampf gegen Blutkrebs ruft dazu auf, überall auf der Welt Solidarität mit Leukämiepatienten zu demonstrieren und sich in Stammzellenspenderdateien wie der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen. Auf der im Vorfeld in Berlin stattfindenden Pressekonferenz erklärte Sängerin Sara Connor, warum sie sich im Kampf gegen Blutkrebs engagiert.
zm: Warum haben Sie sich dafür entschieden, die DKMS mit Ihrem prominenten Gesicht zu unterstützen?
Sara Connor:Ich bin mittlerweile oft Zeuge geworden, wenn Stammzellenspender und -empfänger aufeinander treffen und wie schön es sein kann, wenn so etwas gut ausgeht. Aber ich treffe leider auch Kinder und Erwachsene, die an Leukämie erkrankt sind und noch auf einen passenden Spender warten. Das macht man genau einmal, dann weiß man, warum man sich hier engagieren muss. Bei mir ist das zumindest so.
Außerdem bin ich sehr hartnäckig. Ich habe mir gedacht, dass ich mich an diesem Kampf beteiligen möchte. Mir ging die Geschichte der Gründungsfamilie sehr nahe, die ich im Urlaub kennengelernt habe. Also habe ich sie gefragt, was ich tun kann. Als sie mir erzählt haben, dass sie gerade die DKMS gegründet haben und wie ich mich engagieren könnte, war ich dabei. Seitdem ist viel passiert. Viele schöne Geschichten habe ich erlebt, aber auch viele traurige.
Fakt ist, dass es einfach noch viel zu wenige registrierte Spender gibt auf der Welt, wir brauchen noch viel mehr Menschen. Mein Traum wäre es, irgendwann selbst Lebensretterin zu werden. Ich bin zwar registriert, durfte aber noch nie spenden. Und der allergrößte Traum ist, dass irgendwann für jeden Menschen da draußen auch ein möglicher Spender registriert ist. Das wäre das Ideal.
Was ist für Sie das wichtigste Argument, ein Spender zu werden?
Ganz einfach, weil Du Leben retten kannst. Es gibt so viele Gründe, aber am wichtigsten ist natürlich, dass man helfen kann Leben zu retten. Und das mit ganz einfachen Mitteln.Welche Worte der Hoffnung richten Sie an diejenigen, die noch auf einen passenden Spender warten?
Menschen, die noch auf den passenden Spender für sich oder ihre Kinder warten, denen kann man einfach nur Beistand leisten und Mitgefühl ausdrücken und natürlich Hoffnung zusprechen. Aber wir können ja auch etwas tun. Wir können jeden Menschen in unserem Umfeld motivieren, sich registrieren zu lassen. Irgendwo muss es ja anfangen.
Und wenn wir alle den Kreis vergrößern und ein bisschen was tun und jeder zum Arzt geht und seine Spende abgibt oder aber per E-Mail das Paket bestellt und sich per Wattestäbchen registrieren lässt, dann ist da ja schon wieder ein ganzes Stück geholfen. Es kann sein, dass Du jemandem auf der anderen Seite der Welt hilfst. Es kann sein, dass Du einem alten Menschen hilfst oder einem Baby.
Und wenn man sich in die Situation versetzt, eines Vaters oder einer Mutter, die mit ihrem Kind dasitzen und warten, abhängig davon sind, dass sich jemand irgendwo auf der Welt registrieren lässt, dann finde ich, gibt es gar keinen Grund mehr zu zögern. Es ist ein Akt der Nächstenliebe und der Empathie.
Wie bewerten Sie die Veranstaltung heute?
Oh, ich werde da immer so emotional. Ich muss das alles erst mal ein bisschen sacken lassen. Es wird letztendlich davon abhängen, was morgen am World Blood Cancer Day in Berlin los sein wird. Ob die Registriertenzahlen steigen und ob sich die Botschaft stark verbreitet. Denn das ist ja unsere Aufgabe, wir müssen es eben verbreiten und darüber reden.
Der World Blood Cancer Day ist ins Leben gerufen worden, damit das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit kommt. Und Menschen sich registrieren lassen. Das kann ich immer wieder nur sagen, auch wenn ich mich wiederhole.