Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung 2021

Wertschöpfung bei Zahnärzten leicht rückläufig

pr
Laut der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist die Wertschöpfung seit 2012 mit Ausnahme des Pandemiejahres 2020 beständig gewachsen. Bei Zahnärzten ist sie hingegen rückläufig.

Die Gesundheitswirtschaft ist in den vergangenen zehn Jahren mit Ausnahme des Pandemiejahres 2020 kontinuierlich gewachsen. Das geht aus dem neuen Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums zur Gesundheitlichen Gesamtrechnung 2021 hervor. 2021 erbrachte die Branche demnach 391,8 Milliarden Euro an Wertschöpfung. Das entspricht 12,1 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland. Davon werden 23,1 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung durch Zahnarztpraxen generiert.

Die Zahnarztpraxen weisen jedoch laut Bericht mit einem Wertschöpfungsanteil zwischen 21,8 Prozent im Jahr 2012 und 21,2 Prozent im Jahr 2021 einen rückläufigen Wertschöpfungsanteil auf. Wie auch bei den Arztpraxen ist der Wertschöpfungsanteil bei den Zahnarztpraxen über die Jahre leicht rückläufig, obwohl ein kontinuierliches Bruttowertschöpfungswachstum – mit Ausnahme des Jahres 2020 – zu verzeichnen ist. Mit 4,6 Prozent pro Jahr liegt dieses im Jahr 2021 zwar unter dem Durchschnitt der nicht-stationären Versorgung (4,9 Prozent pro Jahr), aber deutlich über dem der Gesundheitswirtschaft insgesamt (3,8 Prozent pro Jahr).

Anteil der Bruttowertschöpfung von Ärzten leicht rückläufig

Bei den Ärzten zeigt sich im Vergleich ein leicht anderes Bild: Der Anteil der Bruttowertschöpfung der Arztpraxen an der Wertschöpfung der nicht-stationären Versorgung insgesamt ist im Beobachtungszeitraum leicht rückläufig. Er liegt derzeit bei 45,9 Prozent. Jedoch ist das Wachstum der Bruttowertschöpfung mit durchschnittlich 3,8 Prozent pro Jahr vergleichbar zur Gesundheitswirtschaft (3,8 Prozent pro Jahr). Im Jahr 2021 konnten Arztpraxen ihre Bruttowertschöpfung dem Bericht zufolge um +2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern.

Aufschlussreich ist auch ein Blick auf die Erwerbstätigen. Zahnarztpraxen verzeichnen den Angaben des Berichts zufolge einen durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von mehr als 4.000 Erwerbstätigen. Mit einem Erwerbstätigenwachstum von 1,4 Prozent pro Jahr sind Zahnarztpraxen zwar um ein Prozentpunkt weniger stark gewachsen als der gesamte nicht-stationäre Sektor. Trotz der absoluten Zunahme von rund 43.000 Arbeitsplätzen seit 2012 nimmt ihr Anteil an der nicht-stationären Versorgung jedoch kontinuierlich ab.

Erwerbstätigenanteil der Arztpraxen deutlich niedriger als ihr Wertschöpfungsanteil

Etwa 26 Prozent der Erwerbstätigen in Arztpraxen und nicht-stationären Einrichtungen erwirtschafteten fast 50 Prozent der Bruttowertschöpfung, heißt es in dem Bericht weiter. Insgesamt arbeiteten 26 Prozent der Erwerbstätigen der nicht-stationären Versorgung in Arztpraxen. Damit ist der Erwerbstätigenanteil der Arztpraxen deutlich niedriger als ihr Wertschöpfungsanteil. Dies kann dadurch erklärt werden, dass die Einkünfte in Arztpraxen höher sind als in den anderen Bereichen der nicht-stationären Versorgung; je Erwerbstätigem also eine höhere Wertschöpfung generiert wird. Seit 2012 ist ein kontinuierliches Beschäftigungswachstum in Arztpraxen zu beobachten – mit Ausnahme des Berichtsjahres 2021, in dem ein Rückgang der Beschäftigtenzahlen zu verzeichnen ist.

Insgesamt entsteht laut Bericht jeder achte Euro Bruttowertschöpfung in Deutschland in der Gesundheitswirtschaft. Im Coronajahr 2020 hatte auch dieser Bereich – wie andere Bereiche der deutschen Volkswirtschaft – einen Rückgang zu verzeichnen. Unterbrochene Lieferketten hatten Einfluss auf die Produktion. Der Exportstopp führte zu Umsatzeinbrüchen bei deutschen Unternehmen. Rückläufige Patientenanzahlen hatten Folgen für die regulären Behandlungsfälle in der ambulanten und stationären Versorgung.

Im Coronajahr 2021 hat sich laut Bericht die Gesundheitswirtschaft wieder erholt. Die Bruttowertschöpfung ist um 19,3 Milliarden Euro im Vergleich zu 2020 gewachsen. Damit trug die Gesundheitswirtschaft mit fast elf Prozent zum gesamtdeutschen Wachstum in 2021 bei. Die industrielle Gesundheitswirtschaft ist um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Zum Vergleich: Beim Außenhandel waren es +12,8 Prozent beim Export und +16,5 Prozent beim Import.

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