Europäischer Gesundheitsbericht

WHO fordert Priorität für Gesundheitssektor

pr/pm
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft Europa dazu auf, das Thema Gesundheit nach der Corona-Pandemie stärker in den Fokus rücken. Man stehe vor gewaltigen Herausforderungen – auch bei der mentalen Gesundheit.

Der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, sprach bei der Vorstellung des Europäischen Gesundheitsberichts 2021 vor einer Richtungsentscheidung: Entweder man räume dem Gesundheitssektor eine Priorität ein wie nie zuvor - mit einem Augenmerk auch auf lange vernachlässigte Bereiche wie die mentale Gesundheit. Oder man lasse die Chance verstreichen und setze die Gesundheit der Bürger aufs Spiel.

"Die Wahl liegt auf der Hand"

„Die Wahl liegt auf der Hand,“ sagte Kluge. Er hob dabei die Rolle der Gesundheitssysteme und des Gesundheitspersonals als Schlüssel zur sozioökonomischen Erholung und bei der Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen hervor.

Es gelte, die gesundheitlichen Ungleichheiten in den europäischen Ländern anzupacken und die gesundheitsbezogenen Ziele der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) für das Jahr 2030 zu erreichen, forderte die WHO.

Der Europäische Gesundheitsbericht wird alle drei Jahre von der WHO Europa veröffentlicht. Darin setzt sich die Organisation mit den Fortschritten auseinander, die die 53 Länder der WHO-Region Europa auf dem Weg hin zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDG – Sustainable Development Goals) gemacht haben.

Laut dem neuen Report gibt es in der Region Europa unter anderem Handlungsbedarf in folgenden Bereichen:

  • Mentale Gesundheit: Hier gibt es aufgrund der Pandemie vor allem Handlungsbedarf bei Frauen zwischen 18 bis 24 Jahren und 35 bis44 Jahren.

  • Suizid: Trotz eines rückläufigen Trends weist die Region nach wie vor eine der weltweit höchsten altersstandardisierten Suizidraten auf.

  • HIV: Hier ist die Anzahl der Erkrankungen in Europa steigend.

  • K atastrophenschutz: Die finanzielle Absicherung bleibt in der Region eine Herausforderung.

  • Pandemiebelastung: COVID-19 hat die Gesundheitssysteme in der Region über alle Maßen belastet und zu erheblichen Störungen der Gesundheitsdienste geführt.

  • Nicht-übertragbare Krankheiten: Trotz größerer Fortschritte liegen die Risikofaktoren beim Alkohol- und Tabakkonsum immer noch über dem weltweiten Durchschnitt.

  • Übergewicht: Vor allem bei Kindern ist dies in der Region ein großer Risikofaktor.

Kluge bilanzierte: „Zwar sollten wir bedeutende gesundheitliche Fortschritte in der Region anerkennen, aber dennoch sollten wir – mit Blick auf die Zukunft nach COVID-19 - die Warnungen beachten, die im Europäischen Gesundheitsbericht aufgeführt sind.“

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