Widbiller erhält Robert-Frank-Award 2020
Widbiller, Oberarzt der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), erhält den Preis für seine Forschungsarbeit „Dentin Matrix Proteins – A Tool for Dental Pulp Regeneration“.
„Durch Karies oder Unfälle kommt es häufig zur Schädigung des Zahnnervs, was bislang eine klassische Wurzelbehandlung zur Folge hatte. Mit meiner Arbeit will ich eine Möglichkeit schaffen, dieses Gewebe zu regenerieren. Damit kann der Zahn lebendig und länger erhalten bleiben“ beschreibt Widbiller das Ziel seiner wissenschaftlichen Arbeiten.
Proteine zur Regeneration des Zahnnervs
Ein Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit liegt in der Untersuchung von Proteinen im Dentin. In verschiedenen Untersuchungen und Studien war es ihm gelungen, insgesamt 813 Proteine dort nachzuweisen - über 500 Proteine mehr, als in bisherigen Forschungen beschrieben waren. Diese körpereigenen Proteine können aus Wurzelkanälen gewonnen und für die Regeneration des Zahnnervs genutzt werden.
Dazu werden Proteine aus dem Wurzelkanal als „Lockstoff“ für Nerven und Stammzellen in Gelform an der zu behandelnden Stelle im Zahn appliziert. Dieses Gel signalisiert dem umliegenden Gewebe, dass es in die Zahnwurzel einwachsen und die ursprünglichen Funktionen wieder übernehmen kann. „Diese Art der Therapie bietet sich insbesondere für Kinder und Jugendliche an, weil gerade bei unreifen Zähnen die Möglichkeit besteht, dass sich die Wurzeln weiter ausbilden und der Zahn so entscheidend an Stabilität gewinnt“, erklärt Widbiller.
Die Therapie bietet sich für Kinder und Jugendliche an
Nun wurde Widbiller für seine wissenschaftliche Leistung mit dem Robert-Frank-Award 2020 für Europa in der Kategorie der Grundlagenwissenschaften ausgezeichnet. Die international größte zahnmedizinische Forschungsgesellschaft würdigt damit die Forschungsarbeiten des Regensburger Forschers zu Regenerationsmöglichkeiten von Pulpa und Dentin.