RKI veröffentlicht Infektionszahlen

Hohe Ansteckung des Gesundheitspersonals mit SARS-CoV-2

LL
Gesellschaft
Die Zahl der SARS-CoV-2-Infizierten bei Ärzten, Pflegern und medizinischem Personal steigt: Aktuell liegt sie bei 7.413 und 13 Todesfällen, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI), weist aber auf eine hohe Dunkelziffer hin.

In seinem Situationsbericht hat das RKI nun die Zählungen zu Erkrankungszahlen in medizinischen Einrichtungen, wie Krankenhäusern, ärztlichen Praxen, Dialyseeinrichtungen und Rettungsdiensten veröffentlicht: Die Zahl der Infizierten liegt bei 7.413 und 13 Todesfällen (Stand 20. April 2020). Ihr Anteil lag in der Kalenderwoche 16 bei mindestens 6,5 Prozent und ist damit in den letzten Wochen angestiegen.

Da Angaben zur Tätigkeit bei mehr als 40 Prozent der Fälle noch fehlen, liegt der Anteil der Fälle mit einer Tätigkeit in medizinischen Einrichtungen aber möglicherweise auch höher. Ansteckungen in "Krankenhäusern, ärztlichen Praxen, Dialyseeinrichtungen und bei Rettungsdiensten" müssen dem Gesundheitsamt gemeldet werden.

Fast drei Viertel der Betroffenen sind Frauen

Insgesamt sind 72 Prozent der Betroffenen weiblich und 28 Prozent männlich und im Durchschnitt 42 Jahre alt. Rund 4 Prozent davon mussten nach der Ansteckung und Erkrankung selbst hospitalisiert werden. Die Dunkelziffer der Ansteckungen im Gesundheitsbereich wird vom RKI höher geschätzt, vor allem im Bereich der Seniorenpflege. Die Zahl der Ansteckungen dort steigt im Trend.

Zusammenfassung der aktuellen Lage (Stand 20. April)

Zusammenfassung der aktuellen Lage (Stand 20. April)

  • Insgesamt wurden in Deutschland 141.672 laborbestätigte COVID-19-Fälle an das RKI übermittelt, darunter 4. 404 Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen.

  • Bezogen auf die Einwohnerzahl (Fälle pro 100.000 Einwohner) wurden die höchsten Inzidenzen aus Bayern (289), Baden-Württemberg (255), dem Saarland (234) und Hamburg (227) übermittelt.

  • Die meisten COVID-19-Fälle (67 Prozent) sind zwischen 15 und 59 Jahre alt. Insgesamt sind männliche und weibliche Personen mit 48 Prozent bzw. 52 Prozent annähernd gleich häufig betroffen.

  • 86 Prozent der Todesfälle und 18 Prozent aller Fälle sind 70 Jahre oder älter.

  • COVID-19-bedingte Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern werden weiterhin berichtet. In einigen dieser Ausbrüche ist die Zahl der Verstorbenen vergleichsweise hoch.

RKI-Situationsbericht 20. April 2020

Experten, Landesärztekammern und auch der Marburger Bund kritisieren das Defizit einer zentralen Meldeerfassung und fordern verlässliche Angaben dazu: Diese seien wichtige Grundlage für die Einschätzung der Schutzmaßnahmen und die Ausbreitungsvermittlung. Andere Länder, wie Spanien, Großbritannien und auch Italien erfassen die Infektionsfälle bei medizinischem Personal zentral.

Quelle:Situationsbericht

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.