„Corona-Kabinett“ beschließt:

Maßnahmen zur Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes

LL/pm
Gesellschaft
Mehr Geld, mehr technische Hilfsmittel und vor allem mehr Personal – im Kampf um die Kontrolle über das Coronavirus beschließt Spahns Corona-Kabinett weitere Mittel für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD).

Am Montag, den 20. April, gab das für die Krise einberufene „Corona-Kabinett“ von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) weiterführende Maßnahmen bekannt, die die Öffentlichen Gesundheitsdienste unterstützen sollen. Um die Virusausbreitung zu kontrollieren, ist vor allem die Nachverfolgung von Kontaktpersonen Ressourcen-aufwendig. Dafür können jetzt auch kurzfristig Medizinstudierene zur Unterstützung in den Gesundheitsämtern eingesetzt werden. Insgesamt werden nun mehr finanzielle und personelle Mittel zur Verfügung gestellt.

Maßnahmen zur personellen Stärkung des ÖGD durch die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern:

Maßnahmen zur personellen Stärkung des ÖGD durch die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern:

  • Nach einem Beschluss von Bund und Ländern vom 25. März 2020 soll kurzfristig pro 20.000 Einwohner mindestens ein Kontaktnachverfolgungsteam aus fünf Personen in den Einsatz gebracht werden. Hierzu soll durch Abordnung aus anderen Bereichen der öffentlichen (Landes-)Verwaltung der ÖGD personell gestärkt werden. In besonders betroffenen Gebieten sollen zusätzliche Teams der Länder eingesetzt werden und auch die Bundeswehr soll mit geschultem Personal solche Regionen bei der Kontaktnachverfolgung und -betreuung unterstützen. Kommunale Gesundheitsbehörden, die absehbar oder tatsächlich eine vollständige Kontaktnachverfolgung aus Kapazitätsgründen nicht mehr leisten können, sollen dies umgehend den Landesaufsichtbehörden und dem RKI anzeigen.

  • Das BMG plant, 105 mobile Teams aus je 5 Personen, bestehend aus Studierenden, zur zeitweisen Unterstützung des ÖGD bei Kontaktpersonennachverfolgung – und management zu finanzieren.

  • Das BMG finanziert ein Projekt, bei dem kurzfristig Medizinstudierende für einen Zeitraum von sechs Wochen zur Unterstützung der Gesundheitsämter bei der Kontaktpersonennachverfolgung sowie zur Mitarbeit bei der Dokumentation, Dateneingabe oder Telefonauskunft eingesetzt werden sollen.

  • Beim RKI soll dauerhaft eine Service-Einheit „Kontaktstelle Kommunaler ÖGD“ mit 40 Mitarbeitern aufgebaut und mit Stellen unterlegt werden.

  • Digitalisierung des Meldewegs: Ziel ist eine zeitnahe und automatisierte Meldung der Mehrzahl der SARS-CoV-2-Erregernachweise von den Laboren an die Gesundheitsämter und das RKI im Rahmen des Deutschen Elektronischen Melde- und Informationssystems für den Infektionsschutz (DEMIS).

  • Das BMG plant kurzfristig ein Förderprogramm zur weiteren technischen und digitalen Auf- und Ausrüstung des ÖGD: Jedes der 375 kommunalen Gesundheitsämter in Deutschland bekommt dazu eine Förderung von bis zu 150.000 Euro.

  • Nachverfolgung der Kontaktpersonen per App

  • „Quarantäne-Tagebuch“ als Plattform für die Gesundheitsämter: Das BMG stellt den Gesundheitsämtern zur zweiten Aprilhälfte eine Plattform zur Verfügung, die eine digitale Abfrage der Symptome zur Überwachung der sich in häuslichen Quarantäne befindlichen Personen ermöglicht. Die Nutzung der Plattform für die Bürger ist freiwillig.

  • Datenspende-App des RKI

  • Digitaler Symptomchecker: Diese Software wird gemeinsam von BMG, Charité, RKI und BZgA entwickelt. Sie leitet mit Hilfe eines Fragenkatalogs Handlungsempfehlungen für Patientinnen und Patienten mit Symptomen ab.

Quelle: Arbeitsbesprechung der Bundeskanzlerin mit den Ministern BMF, BMI, AA, BMG, BMVg, ChefBK („Corona-Kabinett“) am 19. April 2020/ KZBV

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