Therapie von zentraler Schlafapnoe

Studie: Schrittmacher für Zwerchfellnerv ist sicher

mg/pm
GesellschaftZahnmedizin
Bei zentraler Schlafapnoe (ZSA) kann ein neuartiger Schrittmacher helfen, der Stimulationsimpulse an den Zwerchfellnerv abgibt. Das zeigt eine jetzt veröffentlichte Langzeitstudie.

Zentrale Schlafapnoe (ZSA) ist deutlich seltener als obstruktive Schlafapnoe (OSA) und tritt bei geöffneten Atemwegen auf. Bei einer ZSA setzt die Atmung im Schlaf für mindestens zehn Sekunden aus, weil das Gehirn dem Körper keine Signale zum Einatmen sendet. Hier kann ein neuartiger Schrittmacher helfen, der Stimulationsimpulse an den Zwerchfellnerv abgibt und so das Auftreten der Aussetzer der Atemmuskulatur überbrücken kann. Das belegt eine weltweit durchgeführte Patientenstudie, in der die Langzeittherapieergebnisse

- des derzeit einzigen implantierbaren Geräts zur Behandlung von zentralen Atmungsstörungen -

beobachtet wurden und die jetzt in der Fachzeitschrift SLEEP veröffentlicht wurde.

In den USA seit 2017 auf dem Markt

"Bei 500 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer zentraler Schlafapnoe konnte in der Studie eine anhaltende Verbesserung der Schlafmetriken nachgewiesen werden", erläutert Oberarzt PD Dr. Henrik Fox, Autor der erschienenen Publikation. Die Ergebnisse zeigten insbesondere eine Langzeitsicherheit in der Anwendung der Stimulationstherapie auf das Zwerchfell, die nach 36-monatiger Therapie nun nachhaltig bestätigt werden konnte.

Das Remedé-System hatte im Oktober 2017 die Zulassung der US-amerikanischen Behörden erhalten. Für Europa besteht die CE-Zertifizierung. Bereits vier Jahre zuvor hatte eine erste internationale multizentrische Pilot-Studie, an der ebenfalls die Bad Oeynhausener Kardiologen maßgeblich beteiligt waren, auf das implantierbare System aufmerksam gemacht, das die schädlichen Auswirkungen der zentralen Schlafapnoe durch Wiederherstellung eines normaleren Atmungsmusters während des Schlafs behandelt.

Folgestudie widmet sich den Symptomen

"Sehr häufig sind hierbei Patienten betroffen, die unter einer Herzschwäche leiden", betont Fox. "Aus medizinischer Sicht kann eine solche Behandlung empfohlen werden, wenn eine klassische Maskentherapie nicht zum erwünschten Ziel führt, da die permanenten Unterbrechungen des Tiefschlafs durch Atempausen ein Absinken des Sauerstoffgehalts im Blut verursachen. Das kann die Herzfunktion und die Lebensqualität von Herzpatienten beeinträchtigen."

Eine weitere große klinische Beobachtungsstudie, in der 500 Patienten in Europa und den USA untersucht werden sollen, soll nun auch Verbesserungen der typischen Symptome einer Schlafapnoe - Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche und Einschlafneigung -, aber auch Auswirkungen auf die Lebensqualität und auf Herzinsuffizienz-Parameter erfassen. Hier finden Sie die Veröffentlichung.

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