Robert Koch-Institut (RKI)

Temperaturmessung am Flughafen wenig effektiv

LL
Gesellschaft
Mit den Lockerungen beginnt auch die Diskussion um die Maßnahmen zur weiteren Kontrolle der Pandemie. Warum eine Temperaturmessung dabei nicht hilfreich ist, erklärt ein Bericht des RKI.

Das RKI bewertet in einem Bericht , der Teil des neusten epidemiologischen Bulletins ist, strategische Temperaturmessungen an Flughäfen als ineffektiv. Der mögliche Mehrwert sei vernachlässigbar, heißt es. Die Maßnahme sei nicht effektiv genug, um bei der Ein- und Ausreise mögliche Infizierte zuverlässig zu identifizieren. Denn nur 42 Prozent der Erkrankten entwickelten Fieber, heißt es. Zudem könne die Einnahme fiebersenkender Mittel auch eine COVID-19-Erkrankung verschleiern. 

Statt Screening: Labordiagnostik und Behandlung für alle

Auch in der Vergangenheit, etwa beim SARS-Ausbruch 2003 oder der pandemischen Influenza A (H1N1) 2009 habe "sich der Einsatz von Screening-Verfahren nicht als wirksam erwiesen, um Fälle zu erkennen". Ein weiteres Gegenargument: Screening-Maßnahmen würden in Deutschland erhebliche personelle Ressourcen an Grenzübergangsstellen erfordern, die der Öffentliche Gesundheitsdienst in anderen Bereichen sinnvoller einsetzen könnte.

Viel mehr empfehlen die Experten an internationalen Flughäfen die elektronische Registrierung aller Kontaktdaten der Reisenden sowie den Hinweis auf die richtigen Verhaltensweisen für den Verdachtsfall auf COVID-19 in mehreren Sprachen. Darüber hinaus sollen Labordiagnostik und Behandlung für alle Patienten, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Versicherungsstatus möglich gemacht werden, lautet die Empfehlung des RKI.

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