Repräsentative Studie

6 von 10 Deutschen würden für Extras Gesundheitsdaten an Ärzte und Kassen übermitteln

mth/pm
NachrichtenGesellschaft
Insgesamt 4 von 10 Deutschen lehnen die Nutzung von Gesundheits-Apps entschieden ab. Aber 6 von 10 würden für Extras Gesundheitsdaten an Ärzte und Kassen übermitteln. Das ergab eine repräsentative Umfrage.

So erhebt bereits fast die Hälfte der Deutschen persönliche Fitness-, Gesundheits- oder Ernährungsdaten oder zeigt sich daran interessiert. Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes sind dabei zwar weiterhin präsent, jedoch wirken diese immer weniger stark hemmend, bilanzieren die Forscher.

Ganz vorne stehen Fitness- und Sport-Apps

Weitere Ergebnisse: Ein knappes Viertel der Bundesbürger verwendet für die Erfassung dabei auch eine Smartwatch oder einen Fitnesstracker, ein weiteres zeigt sich zudem an einer zukünftigen Nutzung von App und Wearable interessiert.

Den größten Anteil haben Fitness- und Sport-Apps, die aktuell von 21 Prozent genutzt werden. Es folgen die Bereiche Gesundheit (14 Prozent), Ernährung (13 Prozent) sowie Entspannung (sieben Prozent).

Typischer Nutzer: weiblich, sportlich und jung

Der typische Nutzer von Tracking-Apps ist weiblich, sportlich und jung (ein Drittel der aktuellen Nutzer ist jünger als 30 Jahre). Bildung und Einkommen sind in den meisten Fällen überdurchschnittlich und der eigenen Ernährung und Gesundheit wird eine größere Beachtung geschenkt.

Jedoch lehnen auch 42 Prozent die Nutzung entschieden ab. Ablehner gehören häufig zu der älteren Generation, haben ein geringes Einkommen und weniger hohe Bildungsabschlüsse. Ernährung und Gesundheit spielen eine eher untergeordnete Rolle, und auch kostenpflichtige Freizeitangebote werden nur sehr selten genutzt. Aktuell sind 60 Prozent der Ablehner älter als 50 Jahre.

Ziel ist ein gesünderes Leben

Sowohl Nutzer als auch Interessenten versprechen sich durch den Einsatz der Apps mehrheitlich ein gesünderes Leben. Tracker und Smartwatch kommen dann zum Einsatz, sobald die eigene Sportlichkeit gezielt verbessert beziehungsweise die Motivation dafür aufrechterhalten werden soll. Im Gegensatz dazu können 43 Prozent der Ablehner keine Notwendigkeit erkennen, überhaupt eigene Daten aufzuzeichnen.

Ein Fünftel der Ablehner erwartet Datenmissbrauch

Hinsichtlich der Verarbeitung sensibler Tracking-Daten sind sich dann wiederum beide Gruppen weitestgehend einig: Sowohl die Tracking-Befürworter als auch die -Ablehner nehmen eine ähnlich kritische Haltung ein. Während die Ablehner nicht an einen sorgfältigen Umgang mit den Daten glauben und sogar ein Fünftel Datenmissbrauch erwartet, äußern sich auch die Befürworter zu dieser Thematik teilweise skeptisch. Vor diesem Hintergrund umso erstaunlicher: Fast 6 von 10 der Bundesbürger (58 Prozent) würden gesundheitsbezogene Daten an Ärzte und Krankenkassen übermitteln, um dadurch Vergünstigungen oder Extras zu erhalten.

Die bekanntesten Tracking-Apps sind Samsung Health (37 Prozent), Runtastic (34 Prozent), Fitbit (31 Prozent) sowie WW (Weight Watchers) (31 Prozent). Gut 15 Prozent der App-Anwender nutzen Runtastic. Die Health-Apps von Samsung und Apple kommen immerhin bei 13 beziehungsweise elf Prozent der Anwender zum Einsatz.

Die bekanntesten Wearables stellen Apple (63 Prozent) und Samsung (60 Prozent) her. Die günstigeren Tracker von Fitbit sind etwa der Hälfte der Deutschen bekannt, jedoch besitzen diese den höchsten Verbreitungsgrad und sind bei den Nutzern zu 77 Prozent der Zeit im Einsatz. Ein Viertel der Wearable-Nutzer besitzt ein Gerät dieser Marke.

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