Spahn stellt Expertenteam als Verbindung in die Digitalszene auf

"Beraten – aber unabhängig agieren"

pr/pm
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will eine Verbindung zur Digital-Szene schaffen. Mit einem Team von elf Experten sollen neue Digital-Technologien schnell erkannt und auf ihren Nutzen für Patienten überprüft werden.

Das Expertengremium soll das Ministerium beraten, aber unabhängig agieren. Spahn hat dazu eine neue Einheit unter dem Namen "Health Innovation Hub - Gesundheit neu denken" eingerichtet. Träger des Hubs ist die BWI GmbH, ein IT-Dienstleister des Bundes, der auch für das Verteidigungsministerium arbeitet.

Die rasanten Fortschritte in der Digitalisierung bieten große Chancen für Patienten, hieß es dazu in einer Mitteilung aus dem Ministerium. Dies müsse genutzt werden, um das Gesundheitssystem für die Zukunft fit zu machen.

Spahn: "Dafür braucht das Ministerium einen Brückenkopf in die Digital-Szene. Wir wollen bahnbrechende Technologien schneller erkennen und besser bewerten können. Und wir wollen ansprechbar sein für die Innovatoren der Szene. Mein Ziel ist, die digitale Revolution zu nutzen und zu gestalten, aber nicht zu erleiden."

Geleitet wird das Team von Prof. Jörg Debatin, dem ehemaligen Chef des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf. Debatin hat in seiner Zeit als Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender das Klinikum konsequent digitalisiert. Mit Erfolg: Es ist jetzt das papierärmste Deutschlands. 2011 wechselte Debatin als Vice-President zu GE Healthcare. In den Hub bringt er also auch die internationale Expertise aus einem Großkonzern ein.

"Die zukünftige Medizin wird sich viel mehr an den wahren Bedürfnissen der Patienten orientieren. Die Digitalisierung sorgt dafür, dass er im Zusammenspiel mit seinem wissenden Arzt an Erhalt und Wiederherstellung seiner Gesundheit aktiv beteiligt wird", so Debatin.

Ein weiterer Experte im Team ist Henrik Matthies, Geschäftsführer der Berliner Mimi Hearing Technologies GmbH. Mimi bietet digitale Präventionslösungen rund ums Hören an. Als einer der ersten Digital Health Anbieter zertifizierte Mimi seine Technologie als Medizinprodukt in Europa und kooperierte unter anderem mit der Barmer.

Matthies ist bekannt, welchen Herausforderungen sich digitale Start-ups im Gesundheitswesen stellen müssen. Matthies: "Unser solidarisches Gesundheitssystem ist stabil und gut, hat aber kaum Anreize für Innovationen. Digital unterstützte Lösungen können den Behandelnden von Bürokratie entlasten, so dass er mehr Zeit für seine Patienten gewinnt."

Das Projekt ist angelegt auf drei Jahre. Bislang sind vier Stellen besetzt. Weitere Ausschreibungen laufen. Sitz des Hubs ist ein Co-Working-Space in der Berliner Torstraße, in unmittelbarer Nähe zum Ministerium. Die offizielle Eröffnung erfolgt am 11. April.

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