Forschungsprojekt in Freiburg und Regensburg

Antibiotika-Resistenzen infolge von Chlorhexidin?

ck/pm
Zahnmedizin
Wie sich durch orale Desinfektionsmittel Resistenzen unter anderem beim Karies-Erreger Streptococcus mutans entwickeln, erforschen WissenschaftlerInnen in Freiburg und Regensburg.

Um herauszufinden, wie solche Resistenzen unter anderem beim Karies-Erreger Streptococcus mutans entstehen und warum sich dabei auch Antibiotikaresistenzen bilden, untersuchen die ForscherInnen an ausgewählten Bakterienarten und an Patientenproben, wie sich Mikroorganismen der Mundflora durch die Behandlung mit Chlorhexidin verändern.

Wie sich orale Mikroorganismen durch Chlorhexidin verändern

"Unser Ziel ist es, die Resistenzentwicklung oraler Bakterien gegen Chlorhexidin zu verstehen, sowohl auf Erbgut-Ebene wie auch in Bezug auf Veränderungen im Bakterien-Stoffwechsel", sagt Prof. Dr. Ali Al-Ahmad, Leiter des Bereichs "Orale Mikrobiologie" an der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg. Er leitet das Projekt mit PD Dr. Fabian Cieplik, Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Regensburg. "Eine der Fragen des Projekts ist, ob auch frei käufliche Mundspülungen auf Chlorhexidin-Basis zur Resistenzentwicklung beitragen können", sagt Cieplik.

Sind Antibiotika-Resistenzen die Folge von Chlorhexidin?

Ob Resistenzen gegen Chlorhexidin mit Resistenzen gegen Antibiotika einhergehen, sogenannten Kreuzresistenzen, soll von beiden Teams mit unterschiedlichen Verfahren untersucht werden. "In Zukunft könnten wir so gezielt entscheiden, wann ein Breitband-Antiseptikum eingesetzt werden muss und wann Alternativpräparate ausreichend sind", erklärt Al-Ahmad.

Außerdem wird mithilfe einer speziellen Erbgut-Untersuchung – der Shotgun-Metagenom-Analyse – geprüft, ob sich die Zusammensetzung der gesamten bakteriellen Mundflora gegenüber Chlorhexidin bei Patienten verändert, die aufgrund oralchirurgischer Maßnahmen das Antiseptikum über einen längeren Zeitraum anwenden müssen.

Das Projekt wird für die nächsten drei Jahre mit 664.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

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