Hochwasserkatastrophe in Deutschland

Das Trauma des Ruins

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Ganze Städte unter Wasser. Häuser und Existenzen ruiniert. Jahrelange Aufbauarbeit zunichte gemacht. Die Hochwasserkatastrophe in Deutschland fordert ihre Opfer, auch unter zahnärztlichen Kollegen. Die zm recherchierten vor Ort, sprachen mit Betroffenen, geben jetzt einen momentanen Bericht der Lage aus zahnärztlicher Sicht. Und rufen alle Zahnärzte in Deutschland zu kollegialer Solidarität und Hilfe auf.

Wenn man von der Wohnung im zweiten Stock aus dem Fenster blickt und vor sich immer noch den Fluss sieht, dann kommt der Galgenhumor durch: Mensch, hast Du ‘nen schönen Blick auf die Mulde“. Sabine Diecke, Zahnärztin aus Grimma, hat die Hochwasserkatastrophe in ihrer Heimatstadt mit allen tragischen Konsequenzen durchlebt. „Ringsum ist nur noch Wasser“, beschreibt sie. „Man sieht Häuser vorbeikommen und Container und alles mögliche Strandgut“.

Gefasst blickt die 47-Jährige jetzt auf das Chaos, das die Flutwellen der Mulde am 13. August angerichtet haben. Brach liegt die Altstadt von Grimma, eigentlich ein architektonisches Schmuckstück. Zerstört ist die frisch restaurierte Paul-Gerhardt-Straße, in der Sabine Diecke arbeitet und wohnt. Sie wird gerade durch das Technische Hilfswerk vom gröbsten Unrat befreit. Von einer trockenen Schlammschicht überzogen ist der zur Mulde hin gelegene Garten, am Haus selbst sind die Wasserspuren bis zum ersten Stock, der Höhe ihrer Wohnung, noch gut sichtbar.

Völlig zerstört aber ist Sabine Dieckes Existenz. Die Wohnung, das Haus steht noch. Aber ihre vormals schmucke Zahnarztpraxis im Erdgeschoss, sieben Jahre alt, bestehend aus zwei Sprechzimmern und einem Prophylaxezimmer, ist nicht mehr. Die Wasserfluten haben alles Mobiliar und Inventar vernichtet oder unbrauchbar gemacht. Jetzt, nachdem alles ausgeräumt ist, sieht man hier nur noch die blanken, nassen Wände. Stahlträger stützen die Decke ab, Kabelstrippen hängen herunter.

Evakuierung per Hubschrauber

Es zehrt immer noch das Trauma der Evakuierung per Hubschrauber und die bangen Stunden davor, als das Wasser immer höher kletterte: „Die Prioritäten ändern sich: Erst ging es darum: Was rettet man an wertvollem Praxismaterial? Als die Praxis schließlich nicht mehr zu retten war hieß es: Wir brauchen Pässe, Scheckkarten, Autoschlüssel, Diplome, Versicherungsunterlagen“. Als die Flut dennoch weiter stieg, ging es schließlich um die blanke Existenz. Der Hubschrauber nimmt nur Menschen ohne Gepäck, keine Tiere. Sabine Diecke: „Da hieß es auf einmal: Welche Leben retten wir zuerst?“

Das Trauma, das Sabine Diecke durchlebte, traf viele Menschen in den Hochwassergebieten unvorbereitet. Die Medienberichte darüber sind bekannt. Unter den Geschädigten sind viele Heilberufler. Auch viele Zahnärzte sind betroffen. Die Schwerpunkte der Schäden, soviel lässt sich jetzt schon sagen, liegen in Sachsen. Die Zahnärztekammer Sachsen schätzt vorsichtig, dass etwa 25 bis 30 Zahnarztpraxen total betroffen sind, rund 90 Praxen sind in Mitleidenschaft gezogen. Die Ermittlungen laufen noch. In Bayern war zum Zeitpunkt des zm- Redaktionsschlusses eine betroffene Praxis aus Nittenau bekannt, aus Sachsen-Anhalt und den weiteren hochwassergeschädigten Bundesländern liegen bisher noch keine Angaben vor, die Schäden werden derzeit eruiert. Teilweise ist die Kommunikation erschwert, weil das Telefon- und Mobilfunknetz zusammengebrochen ist.

Persönlicher Einsatz

Der sächsische Kammerpräsident Dr. Joachim Lüddecke ist vor Ort bei den betroffenen Kollegen. Er kümmert sich, spendet persönlich Rat, Zuspruch und Trost und setzt sich vehement ein für eine systematische Hilfe seitens des Berufsstandes. Kammer und KZV werden gemeinsam aktiv. Soforthilfemaßnahmen werden geplant, um die Sicherstellung der Versorgung zu gewährleisten und den betriebswirtschaftlichen Ausfall aufzufangen.

Kammer und KZV Sachsen haben gerade einen Hochwasserbeirat gebildet, der die Hilfe im Freistaat koordiniert. Kammervorstandsmitglied Dr. Thomas Breyer ist als Vertreter der sächsischen Zahnärzte zur Koordinierung der bundesweiten Spendenaktivitäten benannt. Es gilt, aufzustellen, wer und was betroffen ist, welche Schäden aus eigener Kraft behoben werden können und bei wem externe Hilfe dringend notwendig ist. Beide Organisationen haben zu einer großen Sachspendenaktion von Praxiseinrichtungen unter den sächsischen Kollegen aufgerufen. Priorität hat eine schnelle Unterstützung, damit die betroffenen Praxen möglichst bald wieder arbeitsfähig sind. Kammerpräsident Dr. Lüddecke und KZVVorsitzender Dr. Dieter Natusch haben dazu aufgerufen, auf Bundesebene Synergieeffekte zu erzielen und die zahnärztlichen Organisationen der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Niedersachsen und Schleswig- Holstein an einen Tisch zu bringen.

In Grimma ist in der Altstadt fast das gesamte gewerbliche Leben zum Erliegen gekommen. In vielen betroffenen Gebieten dürfte dies ähnlich aussehen. Die Flutkatastrophe trifft besonders klein- und mittelständische Unternehmen und Freiberufler. Die einzelnen Kollegen seien auf unterschiedliche Weise betroffen, erläutert Lüddecke. Manche haben alles verloren, Praxis wie Wohnung, bei manchen sei die Praxis zerstört und damit die Existenzgrundlage entzogen, bei manchen sind größere oder kleinere Schäden entstanden. Hier müsse man differenzieren. „Viele offene Fragen ergeben sich“, so der Kammerpräsident weiter: „Wie reagiert die Bank? Was ist mit der Liquidität? Gibt es einen Wiederverkaufswert? Was passiert mit den Praxismitarbeiterinnen? Das Ganze ist ein wirtschaftlich sehr komplexes Problem“.

Vor einem solchen wirtschaftlichen Problem steht Annett Böhm. Die 38-jährige Grimmaer Zahnärztin hat ihre Praxis am Marktplatz, etwa 100 bis 150 Meter von der Mulde entfernt. Ende 2000 hatte sie den Altbau ersteigert und wieder „flott gemacht“, wie sie sagt. Im ersten Stock hat sie ihre Praxis eingerichtet, im Erdgeschoss hat sie die Räumlichkeiten an eine junge Apothekerin, Ulrike Just, vermietet. Die neue Apotheke stand gerade erst einmal acht Wochen, da kam das Hochwasser. Alles war zerstört und musste raus. Ulrike Just steht vor dem Ruin.

Pleite

Aber auch Annett Böhm bangt um die Konsequenzen, die sich aus den fehlenden Mieteinnahmen ergeben werden. Alles war genau kalkuliert. Finanzierungspläne lassen sich jetzt nicht mehr einhalten, die monatlichen Kosten laufen, aber die Einnahmen fehlen. Pleite. „Es ist ein Riesenschaden entstanden“, sagt sie. „Die langfristigen Folgen kann ich noch nicht abschätzen. Aber wir müssen weitermachen.“

Annett Böhm praktiziert also weiter. Ihre Praxis ist funktionsfähig. Aber die Telefone funktionieren nicht. Vor der Haustür am Praxisschild hängt der Hinweis, dass sie per Handy erreichbar ist. Im Fenster hängt ein weit sichtbares provisorisches Transparent: „Zahnarztpraxis geöffnet.“ Die Patienten bleiben aber aus, viele sind selbst von der Katastrophe betroffen.

Standesspitze reagiert sofort

Sofort, nachdem die katastrophale Lage in den Überschwemmungsgebieten bekannt wurde, reagierten für die zahnärztlichen Kollegen die Bundessspitzen der zahnärztlichen Berufsorganisationen unter Initiative von BZÄK-Präsident Dr. Dr. Jürgen Weitkamp. Durch Unterstützung des Hilfswerks Deutscher Zahnärzte hat die Bundeszahnärztekammer gemeinsam mit der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung ein Spendenkonto eingerichtet (siehe auch den Leitartikel in diesem Heft. Kontonummer siehe Kasten) und appelliert dringlich an alle Zahnärzte in Deutschland, zu helfen und zu spenden.

BZÄK-Vizepräsident Dr. Wolfgang Sprekels macht auf die Dramatik der Lage bei den betroffenen Zahnärzten aufmerksam. Die Wiedervereinigung habe die ostdeutschen Zahnärzte veranlasst, Ambulatorien und Polikliniken zu verlassen und aus eigener Kraft Praxen in freier Niederlassung aufzubauen. „Jetzt, nach zwölf Jahren, nach Problemen mit dem Praxisaufbau, nach Budgetierung und sinkenden Punktwerten, ist nach der Hochwasserkatastrophe bei vielen der Punkt Null erreicht“. Einige hätten neben der Praxiseinrichtung auch ihren gesamten Lebensraum verloren. Es entstehe eine Überbrückungszeit, die dringend finanziell aufgefangen werden müsse. Patienten werden ausbleiben, obwohl die laufenden Kosten weiter fällig werden. „Deswegen“, so Sprekels „geht mein dringender Appell vor allem an die westdeutschen Kollegen, hier Hilfe zu leisten.“

Dr. Jürgen Fedderwitz, stellvertretender Vorsitzender der KZBV, erklärt, dass es vorrangig sei, die Sicherstellung der zahnärztlichen Versorgung in den Überschwemmungsgebieten zu gewährleisten. „Wir selbst als Berufsstand sind hier gefordert, die Strukturen zu sichern. Wir werden nicht warten, bis der Staat uns hilft, sondern nehmen das Heft selbst in die Hand.“ Es komme darauf an, schnell und unbürokratisch zu handeln. In den betroffenen Gebieten gehe es auch darum, längerfristig die Liquidität der Kollegen wieder zu ermöglichen. Schließlich sei dass Ganze ein Räderwerk im Wirtschaftsgeschehen: Arbeitsplätze müssten gewährleistet werden, um auch die Zukunft der Region zu sichern. Und funktionierende Zahnarztpraxen mit ihrem Mitarbeiterstab tragen zur Zukunftssicherung bei.

Großer logistischer Aufwand

Das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete hat ad hoc dafür gesorgt, dass eine Geldspendenaktion für die Hochwasseropfer logistisch möglich und umsetzbar ist. „Ein Riesenaufwand“, erklärt der Vorsitzende des Hilfswerks, Dr. Klaus Winter. Die Aktion für die hochwassergeschädigten Zahnärzte läuft losgelöst und völlig getrennt von der Altgold-Sammelaktion zugunsten Hilfsbedürftiger in der Dritten Welt. „Wir werden nicht alles abdecken können“, so Winter. Dennoch geht er davon aus, dass durch die Aktion große Not gelindert werden könne. In einem zweiten Schritt plant das Hilfswerk, aus Geldern des allgemeinen Spendentopfes bestimmte Projekte in der hochwassergeschädigten Region (zum Beispiel Kindergärten) gezielt zu fördern. In Kürze wird das Kuratorium des Hilfswerks auf seiner nächsten Sitzung prüfen, ob die Satzung dahingehend geändert werden kann, dass man bei extremen Katastrophenfällen auch direkt in Deutschland aktiv wird.

Apo-Bank schnürt Hilfspaket

Die Deutsche Apothekerund Ärztebank hat Hilfsmaßnahmen für die vom Hochwasser geschädigten Heilberufler in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro beschlossen. Davon kommen allein 750 000 Euro betroffenen Zahnärzten zugute. Insgesamt stellt die Bank den jeweiligen heilberuflichen Unterstützungsfonds Spenden in Höhe von 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere Gelder stehen in einem Sonderkreditprogramm bereit, bei dem geschädigte Bankkunden jeweils 25 000 Euro drei Jahre lang zinslos und ohne Tilgung zur Verfügung gestellt bekommen. Anschließend wird der Kredit in ein Darlehen mit einer Laufzeit bis zu zwölf Jahren umgewandelt. „Der Vorstand der Bank für die Heilberufe will auf diese Weise einerseits generell zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung und Arzneimittelversorgung in den Katastrophengebieten wie zum Erhalt der Arbeitsplätze in den mittelständischen Praxen und Apotheken beitragen. Andererseits gelten die Maßnahmen den unmittelbar betroffenen Kunden der größten genossenschaftlichen Primärbank“, heißt es bei der Apo-Bank dazu.

Ulla Schmidt greift ein

In einer Krisensitzung hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt am 21. August Vetreter des Krankenhauswesens, der Ärzte, Zahnärzte und Apotheker der Bundesspitze wie der betroffenen Regionen zusammengetrommelt. Es geht jetzt darum, die medizinische Versorgung durch Krankenhäuser, Arzt- und Zahnarztpraxen und die Arzneimittelversorgung durch Apotheken in den Katastrophengebieten aufrecht zu erhalten. So wurde über die Lage in der stationären und ambulanten Versorgung, über mögliche erhöhte Versorgungsaufwendungen, über Beitragsfragen zur privaten wie gesetzlichen Krankenversicherung und über Aspekte des Wiederaufbaus und Investitionshilfen beraten. Für die Bundeszahnärztekammer waren Hauptgeschäftsführer Klaus Schlechtweg, für die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung Geschäftsführer Dr. Michael Weber anwesend, die seitens der Zahnärzteschaft einen Bericht zur Lage abgaben.

Die Bundesregierung wird ein Hilfsprogramm für von der Flutkatastrophe geschädigte Unternehmen und freie Berufe auflegen. Für die betroffenen Ärzte, Zahnärzte und Apotheken ist eine Information herausgegeben worden (abrufbar über den zm- Leserservice). Unter anderem ist folgendes vorgesehen:

Erster Schritt:

Geschädigte Ärzte, Zahnärzte und Apotheker sollten das Sofortprogramm für kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und für freie Berufe für verlorene Wirtschaftsgüter in Anspruch nehmen. Ihnen soll auf Antrag durch die betroffenen Landkreise und Kommunen für den nicht versicherten Verlust von Wirtschaftgsgütern ein erster Zuschuss in Höhe von 50 Prozent der eingetretenen Schäden, maximal 10 000 Euro pro Antragsteller gezahlt werden.

Zweiter Schritt:

Für die betroffenen Unternehmen und freien Berufe wird die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern einen Erlass beziehungsweise Teilerlass von Investitionskrediten für zerstörtes Anlagevermögen gewähren. Weiter heißt es in der Information wörtlich: „Dies bedeutet keine oder nur teilweise Rückforderung der nicht getilgten Darlehensanteile neben der durch das Sofortprogramm möglichen Förderung der ersatzweise angeschafften Investitionsgüter, sofern nur dadurch das Weiterbestehen des Unternehmens, der Praxis oder Apotheke gesichert werden kann.“

Die Deutsche Ausgleichsbank wird in enger Zusammenarbeit mit den Kammern und Landesförderinstituten einen Entscheidungsprozess nach dem Muster des Runden Tisches einleiten.

Des weiteren ist ein Sonderprogramm der Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW) in Höhe von 100 Millionen Euro aufgestellt worden. Es gilt für gewerbliche Antragsteller und private Haushalte. Daneben existiert ein Eigenkapital-Hilfsprogramm, ein Sonderprogramm der Bundesanstalt für Arbeit für die Beschäftigung von Arbeitslosen für Hilfs- und Aufräumarbeiten und ein Soforthilfeprogramm für besonders betroffene Opfer, die ihren Hausrat verloren haben oder in eine sonstige Notlage geraten sind. Daneben gibt es steuerliche Maßnahmen, die die durch das Hochwasser verursachten Schäden berücksichtigen.

Das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung hat ein „Arbeitsmarktprogramm Hochwasserhilfe 2002/2003“ aufgestellt. Hier stehen 50 Millionen Euro für die Entlastung der Arbeitgeber von Sozialversicherungsbeiträgen in Fällen von Kurzarbeit bereit. Kurzarbeitergeld für Arbeitnehmer ist vorgesehen.

Welle der Hilfsbereitschaft

Eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft für die Opfer der Überschwemmungskatastrophe ist inzwischen in ganz Deutschland angelaufen. Das betrifft auch spezifische Hilfsangebote aus dem Bereich der Heilberufler. Die Spitzen der berufsständischen Organisationen auf Länder- und Bundesebene sind aktiv. In der Kürze der Recherchezeit war es den zm nicht möglich, ein umfassendes Bild über die Hilfsangebote zu erstellen. Über folgende Initiativen liegen der Redaktion bisher Angaben vor, die über den Leserservice abrufbar sind:

• Die Kassenärztliche Bundesvereinigung unterstützt die gemeinsame Spendenaktionen der Ärzte, Zahnärzte und Apotheker und hat ihrerseits ein Hilfsfond Ärzte/Tierärzte mit Spendenkonto eingerichtet.

• Der NAV-Virchow-Bund hat ein Spendenkonto eingerichtet und organisiert die Vermittlung von Sachspenden für betroffene Ärzte

• Der Verband Deutscher Zahntechniker- Innungen (VDZI) und die Zahntechniker-Innung Dresden-Leipzig haben ebenfalls Konten eingerichtet. Die Klaus-Kanther-Stiftung der Zahntechniker ruft zu Geldspenden für betroffene Laboratorien in Ostdeutschland und Bayern auf.

• Der Bundesverband der Freien Berufe hat eine Hotline für Mittelständler und Freiberufler geschaltet und vermittelt Informationen und Expertenrat.

• Von Seiten der Dentalindustrie und des Dentalhandels gibt es Spenden, Spendenkonten, Hilfsangebote und Sonderkonditionen für Hochwassergeschädigte.

• Auch seitens vieler zahnärztlicher Kollegen bilden sich in den Ländern Initiativen, um die beroffenen Kollegen in den Hochwassergebieten zu unterstützen.

Eiserner Wille und Liebe zum Beruf

Sabine Diecke steht vor dem Scherbenhaufen einer ruinierten Existenz. „Bisher habe ich alles noch gut verdaut. Wann und ob der Knacks kommt, weiß ich nicht“. Was ihr über ihr persönliches Schicksal hinweghilft, ist der eiserne Wille, sich nicht unterkriegen zu lassen und die anstehenden Probleme fest anzupacken. Das zweite Mal steht sie jetzt, nach der Wende, vor der Situation, ihre Existenz wieder neu aufzubauen. Der Idealismus ist immer noch da. „Ich habe meinen Beruf gern“, sagt sie. „ich würde schon gern wieder als Zahnärztin arbeiten wollen.“

Wie geht es weiter? Alle in Grimma sitzen in einem Boot, helfen sich untereinander, ziehen am gleichen Strang, wollen Aufbauarbeit leisten, um die Stadt nicht zur Geisterstadt werden zu lassen. Zunächst wird Sabine Diecke wohl das Angebot eines Kollegen annehmen, in seiner Praxis ihre Patienten weiterzubehandeln. Wenn es eine Möglichkeit gibt, über Hilfsmaßnahmen und Unterstützungsgelder die eigene Praxis wieder aufzubauen, würde sie diese ergreifen. „Ich bin optimistisch, dass durch solidarische Hilfe wieder alles läuft“.

Kollegialität, Solidarität und Hilfsbereitschaft aus dem Berufsstand für den Berufsstand – dies ist der Weg, um mit Notsituationen wie der Flutkatastrophe fertig zu werden. Alle nicht von der Überschwemmung betroffenen Zahnärzte sind aufgefordert, hier mit Spenden aktiv zu werden.

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