Wunderwerke und Schätze aus dem „Palast des Wissens“

Die Zähne des Zaren

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Erstmalig in Deutschland zeigt eine Ausstellung in Dortmund Exponate der
berühmten St. Petersburger Kunstkamera. Von Zar Peter I – dem Großen –
1714 gegründet, ist die Sammlung Beleg zaristischer Leidenschaften,
zeitgenössischer Wissenschaft und Denkens. Und: Sie belegt, dass der
Monarch auch zahnärztlich tätig war.

Angetrieben von schier grenzenlosem Wissensdurst, radikalem Reformwillen und ausgeprägter Sammelleidenschaft trug Peter der Große wissenschaftlich Beachtenswertes, Kurioses und für seine Zeit Fortschrittliches zusammen. Besondere Faszination übten anatomische Präparate auf ihn aus. 1697/98 lernte er in Amsterdam den Professor für Anatomie Frederik Ruysch kennen und wohnte seinen chirurgischen Demonstrationen bei.

Durch die Studien bei Ruysch fühlte sich Peter befähigt, kleinere chirurgische Eingriffe selbst vorzunehmen. Seinen Untertanen war auch bald bekannt, dass ihr Zar bei schmerzenden Zähnen nicht zimperlich war und sie auch mal eigenhändig davon befreite. Als Beleg seines Könnens zeigt die Ausstellung unter anderem eine Sammlung der Zähne, die der Zar Untertanen gezogen hat sowie dessen zahnärztliche Instrumente.

Reise durch die Welt des 18. Jahrhunderts

Das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte Dortmund zeigt im „Palast des Wissens“ naturwissenschaftliche Ausnahmeerscheinungen aus dem berühmten „Thesaurus Anatomicus“, Kuriositäten, ethnografische sowie anthropologische Seltenheiten und nicht zuletzt handwerkliche Arbeiten des Zaren. Den Initiatoren der Ausstellung ist es jedoch nicht nur ein Anliegen, ein anderes, differenziertes Bild Peters des Großen zu zeichnen. Vielmehr tauchen die Besucher ein in den Kosmos, das Denken, die Wissenschaft des 18. Jahrhunderts und können eine Brücke zu unserer modernen Zeit schlagen.

Dr. Alexandra PützUniversitätsstr. 7350931 Köln

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