Diverse CAD/CAM-Kronen-Präparationen im Vergleich

Klassische Präparationsgeometrie hält länger\r

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In der vorliegenden Arbeit wurde die klinische Haltbarkeit von gerüstfreien Vollkronen aus Feldspatkeramik, die chairside und labside mit einem CAD/CAM-System (CEREC) gefertigt und adhäsiv eingegliedert wurden, untersucht. Die Arbeit, die 2004 den Forschungspreis der Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. erhielt, wurde im Journal of Prosthodontics Vol. 18 (2005) veröffentlicht [1]. Der folgende Beitrag enthält die Ergebnisse in gekürzter Form.

Der steigende Bedarf für metallfreie Restaurationen, getragen vom Wunsch der Patienten nach mehr Ästhetik und biologischer Verträglichkeit, führte zur Entwicklung von Vollkeramikwerkstoffen und CAD/CAMSystemen, um industriell gefertigte Keramikblanks zu verarbeiten. Die guten klinischen Erfahrungen mit CAD/CAM-gefertigten Inlays, Onlays, Veneers und Teilkronen förderten die Entwicklung von gerüstfreien Kronen aus Silikatkeramik, die vollanatomisch ausgeschliffen wurden und somit keine zusätzliche Verblendung benötigen. Diese relativ neue Option, eine Keramikkrone in einer Sitzung zu fertigen und zu inkorporieren, bewog die Universität Zürich, gerüstfreie Vollkronen mit dem CEREC-System herzustellen und adhäsiv einzugliedern.

Studiendesign

Um den Einfluss des Präparationsdesigns auf die Haltbarkeit von gerüstfreien Vollkeramikronen zu prüfen, wurden drei Präparationstypen definiert: Die klassische Präparation mit 3 Millimetern (mm) Stumpfhöhe erhielt eine Schulter mit 1,0 bis 1,2 mm. Unter 3 mm Stumpfhöhe wurde die Krone als „reduziert“ definiert. Eine Endopräparation wurde gewählt bei endodontisch behandelten Zähnen.

Untersucht wurden bei 136 Patienten 208 adhäsiv befestigte, gerüstfreie Kronen. Davon waren 70 als klassische Kronenstümpfe mit Stufe präpariert, 52 wurden aufgrund der Stumpfhöhe „reduziert“ präpariert, und 86 wurden bei wurzelbehandelten Zähnen mit vollständigem Verlust der klinischen Kronen für eine Endokrone vorbereitet. Die Kronen wurden ohne Verstärkung durch ein Gerüst und aufbrennkeramische Verblendung monophasig aus einem Feldspatkeramikblock geschliffen.

Ergebnisse

Nach etwa fünf Jahren Liegedauer waren von den 70 klassischen Präparationen drei Kronen frakturiert, fünf Kronen mussten aufgrund einer irreversiblen Pulpitis für eine Wurzelbehandlung trepaniert werden, wobei die Kronen erhalten blieben. Vier Kronen gingen durch Wurzelfrakturen oder Extraktionen aufgrund apikaler Ostitiden verloren. Bei den 52 Kronen mit „reduzierten“ Präparationen frakturierten vier Kronen. Drei Kronen gingen durch Extraktionen verloren. Bei den 86 Endokronen kam es durch Versagen der Adhäsionsverbindung zum Verlust von 14 Kronen. Fünf Kronen gingen aufgrund von Wurzelfrakturen oder einer notwendigen prothetischen Neuversorgung verloren. Die kumulative Überlebensrate (nach Kaplan-Meier) der Molaren- und Prämolaren-Kronen lag bei den „klassischen“ Präparationen bei 94,6 Prozent (Molaren) sowie 97 Prozent (Prämolaren) und lagen damit auf der Erfolgsrate, die auch VMK-Kronen zugeschrieben wird [Walton, T. R.: An up to 15-year longitudinal study of 515 metal-ceramic FPDs. Part 1 Outcome. Int J Prosth 2002; 15: 439-445]. Bei „reduziert“ präparierten Kronen lagen die Quoten bei 92,1 beziehungsweise 92,9 Prozent.

Endokronen erfüllten mit 87,1 (Molaren) beziehungsweise 68,8 Prozent (Prämolaren) nur teilweise die Vorgaben, insbesondere, wenn für einen dauerhaften Adhäsivverbund die verfügbare Fläche nicht ausreichend war.

Diskussion

Die Besonderheit der Studie lag in den morphologisch unterschiedlichen Präparationstypen, zusammen mit der adhäsiven Befestigung der Kronen. Die Retention der Kronen auf „reduzierten“ und Endopräparationen erfolgte im Wesentlichen über die adhäsive Verbindung. Beim vollständigen Verlust von Endokronen handelte es sich wie bei den Frakturen um einen Adhäsionsverlust zum Dentin, denn das an der Krone anhaftende Befestigungskomposit war beim Kratztest immer hart. Die höhere Misserfolgsrate bei Endokronen auf Prämolaren, verglichen mit Molaren, beruht auf der geringeren Fläche, die zum Adhäsionsverbund zur Verfügung stand.

Obwohl diese Studie auf einen mittleren Beobachtungszeitraum von 55 ± 15 Monate begrenzt ist, kann attestiert werden, dass adhäsiv befestigte CAD/CAM-Kronen aus Feldspatkeramik hinsichtlich Frakturrate und Retentionsverhalten ähnlich gut abschneiden wie Kronen mit Vollkeramikgerüstkappen aus infiltrierter Oxidkeramik (Alumina) und gepresste Vollkronen aus leuzitverstärkter Silikatkeramik (Empress). Die Hypothese, dass Kronen, die auf drei unterschiedlichen Präparationstypen adhäsiv befestigt wurden, eine vergleichbare Überlebensrate erzielen, konnte nur für Molaren bestätigt werden.

Zusammenfassung

Zusammenfassend ist zu resümieren, dass gerüstfreie, monophasig hergestellte CAD/CAM-Vollkronen mit dem „klassischen“ Präparationsdesign (Stufe 1,0 bis 1,2 mm) klinisch die besseren Ergebnisse zeigten. Der Einsatz von Endokronen, im gleichen Verfahren hergestellt, muss aufgrund der deutlich reduzierten Adhäsionsfläche am Kronenzapfen und am Restzahn kritisch bewertet werden.

Dr. Andreas BindlZentrum der Zahn-, Mund- undKieferheilkunde der Universität ZürichStation für Zahnfarbene- und Computer-RestaurationenPlattenstraße 11, CH-8032 Zürich

Literatur[1] Bindl, A., Richter, B., Mörmann, W.:Survival of ceramic computer-aideddesign/manufacturing crowns bonded topreparations with reduced macroretentiongeometry.

Int J Prosthodont, Vol. 18, 2005; 3: 219-224.Die Originalarbeit wurde mit dem„Best Manuscript Award 2005” vom„International Journal of Prosthodontics“ausgezeichnet.

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