Sächsischer Fortbildungstag

Trends in der Zahnheilkunde

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Nicht nur in Sachsen ist zahnärztliche Fortbildung eine Ehrensache. Hier war es aber wieder einmal ein eindrucksvolles Ereignis, als über 1 100 Zahnärztinnen und Zahnärzte mit ihren Assistentinnen in die aufsteigende Stadt Chemnitz reisten, um sich mit einem gut gefüllten, eineinhalbbtägigen Fortbildungsprogramm auf den zahnmedizinischen „State of the Art“ bringen zu lassen, diese „Weisheiten“ im Kollegenkreis zu diskutieren, und die „Trends“ dann gleich am Montag in der Praxis ein- und umzusetzen.

Dr. Mathias Wunsch, Kammerpräsident Sachsen, äußerte zu Beginn der Tagung einige Gedanken zur gegenwärtigen Situation der Zahnärzte. Er machte keinen Hehl daraus, dass die Politik derzeit immer mehr dem Drang verfällt, ein sozialistisches Gesundheitswesen zu etablieren. Er schilderte dem Auditorium die Entwicklungsgeschichte der politisch geführten GOZ/HOZ-Diskussion und machte deutlich, dass die Bundeszahnärztekammer „alles in Bewegung gesetzt hat, um Schaden von der Zahnärzteschaft abzuwenden“. Er prognostizierte eine Umsetzung der neuen Gebührenordnung nicht vor dem 1. 7. 2008 und sicherte umfangreiche, erforderliche Schulungen seitens der Zahnärztekammer Sachsen für die betroffenden Zahnärzte zu.

Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK und Kammerpräsident Mecklenburg-Vorpommern, ist davon überzeugt, dass die Medizin eine „soziale“ Medizin ist, die von den derzeitigen Wandlungsprozessen geprägt ist. Sei es da die Feminisierung des Berufsstandes, der Trend zur Gemeinschaftspraxis sowie die Veränderung des Behandlungsbedarfs durch demografische Prozesse. Auch von einer Sozialisierung des Gesundheitswesens sprach Carlos Andreas Gebauer, Duisburg, Rechtsanwalt und Festredner in Chemnitz. Der Referent stellte in seinen Ausführungen zwei wesentliche Behauptungen auf, die er anhand anschaulich auf einem Tisch postierter Playmobilfiguren erklärte und schließlich auch damit bewies. Seine erste These: „ Das Gesundheitswesen wird kollabieren“ war auch für den Zuschauer der letzten Reihe schnell zu erfassen und nachvollziehbar. Mit seiner zweiten These knüpfte er an die Worte von Kammerpräsident Wunsch an: „Das Gesundheitssystem ist sozialistisch organisiert.“

Vitales Interesse an den derzeitigen Methoden

Quer durch die Fachgebiete der Zahnheilkunde führten die verschiedenen Referenten ihre Zuhörerschaft und vermittelten das Neueste aus der klinischen Forschung und Entwicklung für die Umsetzung direkt in die Praxis. So machte Prof. Dr. Norbert Krämer, Dresden, darauf aufmerksam, dass sich heute bei kleinen Kindern immer häufiger Strukturveränderungen an den Molaren zeigen (MIH=Molar Incisor Hypomineralisation), deren Ursache bereits in der Schwangerschaft sowie dem ersten Lebensjahr liegt. Er empfiehlt als Interimslösung Glasionomerzement zu verwenden, bis der Zahn für eine definitive Lösung mit Kompomeren (gilt heute als Standard) trockenlegbar ist. Sein weiterer Tipp: Beim internen Bleaching immer nur Kaltlicht verwenden, da sonst die Pulpa Schaden nehmen kann!

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