Interaktive Fortbildung

Der besondere Fall –schwierig, aber doch gelöst

Heftarchiv Zahnmedizin
Wenn möglich, sollte sich die zahnmedizinische Tätigkeit heute an evidenz-basierten Therapieleitlinien orientieren. Die beiden vorliegenden Praxisfälle verdeutlichen jedoch, dass es nicht für jede zahnärztliche Maßnahme wissenschaftlich fundierte Hintergrundinformation gibt.

Gerade im Bereich der sogenannten seltenen Erkrankungen müssen im Praxisalltag häufig Entscheidungen getroffen werden, die auf der Erfahrung des Behandlers aufbauen. Eventuell müssen sogar neue, bisher nicht erprobte klinische Verfahren zur Therapie eingesetzt werden. Gerade mit diesen individuell ausgerichteten Behandlungsmaßnahmen werden aber neue Erkenntnisse gewonnen, an denen sich andere Behandler orientieren können.

Wie geht man vor, wenn bei einem Kind überzählige Zähne vorhanden sind und aufgrund der Befunde nicht exakt abklärt kann, welche Zähne entfernt werden müssen?

Dr .Regina Dollzeigt in dem dargestellten Fall eindrucksvoll, wie ein individuell adaptiertes chirurgisches Vorgehen kombiniert mit einer anschließenden kieferorthopädischen Behandlung zum Therapieerfolg führt.

Dr. Stefanie Feierabendstellt in dem zweiten Fall ein Therapieverfahren bei Zähnen mit Schmelzhypoplasien vor, mit dem ein neuer Weg durch die Anwendung moderner Materialien beschritten wird.

Hier besteht die Möglichkeit durch die Beobachtung zahlreicher, derartig behandelter Patienten eine gewisse wissenschaftliche Grundlage für eine Therapieempfehlung zu legen. Aber Resultate aus randomisierten, kontrollierten, prospektiven klinischen Studien als Grundlage für eine Therapieleitlinie mit hohem Evidenzlevel werden auch zukünftig sehr wahrscheinlich nicht generieren lassen.

So verdeutlichen beide Fälle, dass zahnärztliche Therapiemaßnahmen – selbstverständlich nach sorgfältiger Befundung und Aufklärung des Patienten- manchmal vom Behandler individuelle Entscheidungskraft erfordern, wenn man Erkrankungen mit geringer Prävalenz behandeln muss.

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