Prothetik

Gold- versus Keramikteilkrone in klinischer Vergleichsstudie

Über einen Beobachtungszeitraum von drei Jahren zeigten Keramik- gegenüber Goldteilkronen keine klinisch relevanten Nachteile.

Umfangreiche Zahnhartsubstanzdefekte können heute durch unterschiedliche direkte und indirekte Verfahren rekonstruiert werden. Bei der Wahl der Restaurationsart sollten neben ästhetischen, anatomischen und finanziellen Aspekten auch mechanische Anforderungen berücksichtigt werden. Indirekte Restaurationen weisen bei ausgedehnten Defekten gegenüber direkten Füllungen viele Vorteile hinsichtlich der Gestaltung des Approximalkontaktes, Randspaltverhalten, Möglichkeiten der Politur und Überlebensrate auf. Insbesondere vollkeramische Restaurationen erfreuen sich dabei aufgrund ihrer überragenden ästhetischen und zahnhartsubstanzähnlichen Eigenschaften immer größerer Beliebtheit, wobei die Präparationsformen aus denen für traditionelle Gussrestaurationen abgeleitet wurden. Die vorliegende Studie untersuchte Keramik- und Goldteilkronen unter klinischen Gesichtspunkten über einen Beobachtungszeitraum von drei Jahren.

Insgesamt wurden 29 Probanden für diese in vivo durchgeführte Split-Mouth-Studie ausgewählt. Jeder Patient erhielt sowohl eine Goldrestauration mit klassischer Teilkronenpräparation (Degulor C, Degussa; Harvard Zement, Harvard Dental) als auch eine Keramikrestauration mit modifizierter Präparation (Vita Mark II, Cerec 3 Sirona; Excite/ Variolink II, Ivoclar-Vivadent). 28 Gold- und 14 Keramikteilkronen wurden in Molaren und 14 keramische Teilkronen in Prämolaren inseriert. Die Restaurationen wurden nach Kriterien der US Public Health Service (USPHS) über einen Zeitraum von drei Jahren (1, 2, 3 Jahre) untersucht. Diese beinhalteten: postoperative Sensibilität, anatomische Form, Randspaltbildung und -verfärbungen, Oberflächenbeschaffenheit sowie das Auftreten von Sekundärkaries; zusätzlich wurde die Mundhygiene der Patienten (PBI, Papillenblutungsindex) kontrolliert.

Von den 56 eingesetzten Arbeiten waren nach Ablauf dieser drei Jahre 54 klinisch intakt (96,4 Prozent). Eine Restauration (Keramik) war nach bereits zwei Jahren nicht mehr in situ. Die Bewertungskriterien postoperative Sensibilität und anatomische Form zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Restaurationsarten. Hinsichtlich Randspaltbildung beziehungsweise -verfärbung zeigten sich Unterschiede zwischen den gegossenen Restaurationen, welche zu 96,4 Prozent weder das eine noch das andere und den keramischen Restaurationen, welche nur zu 78,6 Prozent einen klinisch einwandfreien Rand aufwiesen. Bei der Oberflächenbeschaffenheit zeigten alle noch in situ befindlichen Goldrestaurationen keinerlei Veränderungen nach Ablauf der drei Jahre. Eine Keramikrestauration wies Infrakturen auf und musste daraufhin erneuert werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass in dieser in vivo durchgeführten Studie (nach USPHSRichtlinien im Split-Mouth-Design) keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen gegossenen und vollkeramischen Restaurationen gezeigt werden konnten. Zwei Ausnahmen bildeten die Parameter Randspaltbildung und -verfärbung, welche klinisch jedoch keine Auswirkungen hatten. Wie bereits in anderen In-vitro-/In-vivo-Studien gezeigt werden konnte, scheint die Vollkeramik eine vollwertige Alternative zur klassischen Goldgussrestauration darzustellen.

Quelle: Federlin M, Wagner J,Männer T, Hiller KA, Schmalz G.Three-year clinical performanceof cast gold vs ceramic partialcrowns. Clin Oral Investig 2007;11(4):345-352.

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