Leserforum

Klimts Bild

Zum Titel „Zahnärztliche Diagnose: Lues im Mund“ in zm 14/2012:

Am 14. Juni wurde Gustav Klimt, der größte Maler des Jugendstils, 150 Jahre alt. Die zm zeigten zu diesem Termin auf dem Titelbild Klimts vielleicht berühmtestes Gemälde „Der Kuss“. Dieses Bild überdruckten sie mit dicken Lettern: „LUES IM MUND“. Das ist für mich geschmacklos und eine posthume Beleidigung des Künstlers.

Bekannt ist, dass viele von Klimts Bildern hocherotisch anmuten – seine zarten Landschafts- und Blumenbilder kennzeichnen die andere Seite. Klimts Hauptbild aber, den innigsten, höchst- erotischen Kuss mit dem groben Begriff einer oralen Geschlechtskrankheit zu verzieren, nur weil ein Repetitorium über Lues im Innenteil abgedruckt wird, das heißt wohl das Kind mit dem Hygienebad ausschütten.

Übrigens: In meinem Flur hängt ein Gemälde mit Klimts „Hygieia“, mit der Schlange und der Letheschale, das von der prüden Universitätsverwaltung 1907 aus Wien verbannt und von der SS 1945 verbrannt wurde. Klimt bezog sich also nicht nur auf Erotik, sondern auch auf Gesundheit, ergo: Hygieia.

Bert WagnerGoethestr. 995163 Weißenstadt

wagner.bert@t-online.de

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