Editorial

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Liebe Leserinnen und Leser,

alt werden wir, solange wir leben – und zwar von ganz allein! Gesund bleiben hingegen ist eine aktive Leistung. Sie fordert uns Menschen einiges ab. Die Krux dabei: Wie sehr es sich lohnt, möglichst lange gesund zu bleiben, merken wir in der Regel erst, wenn wir es nicht mehr sind.

Auf dem Weg in die prognostizierte Altersgesellschaft wird heute vieles getan, um bewusst zu machen, was es heißt, als Senior im Alltag bestehen zu müssen. Und dass es sich lohnt, die eigene Schaffenskraft so lang wie möglich zu erhalten. Wer als junger Mensch in einen Alterssimulationsanzug gesteckt wird, kann sich zumindest vorstellen, was es heißt, alt zu sein. Das schafft Verständnis, aber auch Einsicht in die Notwendigkeit zur Achtsamkeit und Vorsorge.

In der Zahnmedizin sind die Aussichten gut: Die Mundgesundheit älterer Menschen entwickelt sich nach Einschätzung des Instituts der Deutschen Zahnärzte positiv. Immer länger behalten immer mehr Menschen ihre eigenen Zähne. In dieser Hinsicht hat sich die Situation der Senioren in der Bundesrepublik deutlich verbessert.

Auch die Zahl der älteren Deutschen mit hochwertigen Zahnersatzversorgungen wächst. Das bestätigen jedenfalls die Ergebnisse der bisher letzten Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie [2006]. Es ist ein Erfolg, der über Jahre die kontinuierliche Arbeit der Zahnärzteschaft erforderte.

Möglich wurde das sicherlich durch den wachsenden zahnmedizinischen Fortschritt und die damit einhergehende deutliche Optimierung in der Zahnerhaltung. Zum anderen hat aber auch in der älteren Generation die Überzeugungsarbeit der Zahnärzte gefruchtet, dass kontinuierliche Prophylaxe sich lohnt. Von der richtigen Zahnpflege bis zur regelmäßigen Kontrolluntersuchung oder auch PZR reicht das heute auch von Älteren akzeptierte Prozedere für die eigene Gesundheit.

Dass diese Erfolge auch den Praxisteams einiges abfordern, wenn sie die älteren Menschen als Patienten behalten wollen, zeigt die Titelgeschichte dieser zm-Ausgabe. Es ist ein enormes Aufgabenfeld.

Aus den jüngeren Erfolgen der Alterszahnmedizin zu schließen, mit Prävention lasse sich der Leistungsbedarf insgesamt reduzieren, wäre allerdings zu kurz gedacht.

Sparen kann die Volkswirtschaft dadurch nicht – aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Wer es schafft, die eigenen Zähne länger zu erhalten, gegenüber früheren Generationen aber deutlich älter wird, braucht ja auch länger zahnärztliche Betreuung.

Darauf werden wir uns – zum Glück – genauso einstellen können, wie wir uns auf den wachsenden Bedarf in der aufsuchenden Zahnheilkunde in Alten- und Pflegeheimen vorbereiten müssen. Der zahnmedizinische Bedarf wird auf dem Weg in die Altersgesellschaft nicht geringer.

Mit freundlichem Gruß

Egbert Maibach-Nagel

zm-Chefredakteur

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