Studententag

Porsche adé

Auf dem Studententag in Frankfurt wurde Tacheles gesprochen. Das Klischee des Porsche fahrenden Zahnarztes werde es unter den jungen Zahnmedizinern so nicht mehr geben, hieß es. Dafür profitiere der Nachwuchs – auch der männliche – von einem neuen Wert: der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Jan-Philipp Schmidt, Vorsitzender des Bundesverbands der zahnmedizinischen Alumni in Deutschland (BdZA), ließ in seinem Vortrag keinen Zweifel aufkommen: Die Kombination von Beruf und Familie ist für ihn ein absolut zeitgemäßes Lebensmodell. „Ihr müsst heute nicht mehr allein eine Praxis durchfechten. Familie und Beruf lassen sich besser verbinden als jemals zuvor in der Zahnmedizin“, sagte er im prall gefüllten Saal der Frankfurter Messe. Für einige Studenten wurden gar Shuttlebusse zum Zahnärztetag organisiert. Ein Service von BdZA und dem Bundesverband der Zahnmedizinstudenten in Deutschland e.V. (BdZM).

BdZA plant Roadshow

Der BdZA plane eine Roadshow mit dem Titel „zahni on campus“. Demnächst sollen zehn Universitäten in drei Semestern angefahren werden, um Sorgen und Bedürfnisse des Nachwuchses aufzufangen und die nötige Informationsarbeit zu Themen wie Sicherung der Freiberuflichkeit, Praxismanagement oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu leisten.

Zahnschmerzen im Heidepark Soltau und kein Zahnmedizinstudent in Sicht? Kein Problem mehr mit dem Portaluni-zahnbehandlung.de. Carsten Lorenz von der Uni Jena stellte die BdZM-Initiative zur Studentenbehandlung an Zahnkliniken vor. Auf der Seite finden Notfallpatienten via Suchfunktion einen Zahnmedizinstudenten in ihrer Nähe.

Herzstück sei die – noch unvollständige – Auflistung der Universitäten. Lorenz appellierte an die Mitstudenten, die entsprechenden Informationen einzugeben und das Portal in den sozialen Netzwerken zu pushen.

Fertig mit dem Studium – und nun? Paul Schuh aus dem BdZM-Vorstand zeigte die Optionen auf: Master, Curriculum, Fortbildungen auf dem Zahnärztetag, Facharzt, Karriere im öffentlichen Gesundheitswesen, Auslandsaufenthalt, wissenschaftliche Laufbahn, Berufspolitik oder aber ein Tätigkeitsschwerpunkt. Fest steht: Der Nachwuchs hat die große Wahl.

Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, äußerte sich zu den Kompetenzanforderungen an den Zahnarzt aus Sicht des Versorgungsalltags. Demnach sind die Einflussfaktoren auf die zahnärztliche Berufsausübung vielschichtig und reichen vom Einfluss der Gesellschaft (demografischer Wandel) über den Einfluss des medizinischen Fortschritts (Fortbildungen) bis hin zum Einfluss des Kapitalismus (Ökonomisierungstendenzen). Mit den Leitfäden und Konzepten der zahnärztlichen Körperschaften könnten sich die jungen Zahnmediziner auf den Berufsalltag vorbereiten. Zudem ging der BZÄK-Vize auf die Patientenorienterung im Gesundheitswesen ein. Das Leitbild des informierten Patienten stehe zentral im Vordergrund. Gleichwohl sei eine vollumfängliche und ehrliche Aufklärung essenziell. Durch eine unehrliche Gesprächsführung könne das mühevoll erarbeite Vertrauen schnell zerstört werden.

Mund auf gegen Blutkrebs

Oesterreich verwies wie schon seine Vorredner auf die Kooperation von BZÄK und DKMS. Auch auf der Bundesfachschaftstagung in Göttingen war die Kampagne „Mund auf gegen Blutkrebs“ thematisiert worden. Zahnmedizinstudenten wurden dort aufgerufen, an ihrem Unistandort eine Registrierungsaktion für potenzielle Stammzellspender ins Leben zu rufen. Der Hintergrund ist ernst: Alle 16 Minuten erhält in Deutschland ein Patient die Diagnose Blutkrebs. Auch Praxen können Plakate, Flyer und Registrierungs-Sets kostenlos unterdkms.de/bzaekbestellen. Mit einem einfachen Wangenabstrich werden Praxismitarbeiter Mitglied in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei.

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