Zahnärzte-Umfrage

Krankenkassen: Tops und Flops

Die KZBV hat erste Zwischenergebnisse einer Onlineumfrage veröffentlicht, in der Vertragszahnärzte gesetzliche Krankenkassen bewerten können. Das Resultat zeigt eine hohe Diskrepanz: Die „Siegerkasse“ wird zwei Schulnoten besser bewertet als die „Verliererkasse“.

Die Befragung läuft seit gut vier Monaten. Die Vertragszahnärzte sind aufgefordert, ihre Erfahrungen mit den rund 140 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland mitzuteilen. Abgefragt werden die Serviceorientierung, das Leistungsspektrum sowie die Bürokratielast, die Praxen bewältigen müssen. Die ersten Zwischenergebnisse zeigen, dass die Vertragszahnärzte die Krankenkassen sehr unterschiedlich bewerten.

TK überzeugt am meisten

Mit einer 2,1 auf der Schulnoten-Skala schneidet die TK am besten in den Bewertungen der Zahnärzte ab. Positiv hervorgehoben wird vor allem die Bewilligungspraxis bei Antragsleistungen sowie die gute Erreichbarkeit der Kasse. Auch die Serviceorientierung der TK-Mitarbeiter wird als gut bewertet. Auf dem zweiten Platz landet mit der Gesamtnote 3,0 die Barmer GEK. Bei der größten Krankenkasse in Deutschland bewerten die Zahnärzte vor allem die Erreichbarkeit und die relativ schnelle Bearbeitung von Anfragen positiv. Mängel sehen sie bei den zahnmedizinischen Leistungen, die über den GKV-Leistungskatalog hinausgehen.

Schlusslicht in der Zwischenauswertung, in der nur Krankenkassen mit mindestens 20 Bewertungen berücksichtigt wurden, ist die AOK Bayern mit der Gesamtnote 4,1. Nach Ansicht der Vertragszahnärzte sind hier die über den gesetzlich vorgeschriebenen Katalog hinausgehenden zahnmedizinischen Leistungen mangelhaft. Zudem werden die im Hinblick auf eine gute Versorgung bereitgestellten Finanzmittel als unzureichend bewertet.

Auch Patienten profitieren

„Schon die ersten Zwischenergebnisse zeigen, dass die Erfahrungen der Zahnärzteschaft mit den Krankenkassen ganz unterschiedlich sind“, erläutert Dr. Jürgen Fedderwitz, Vorsitzender des KZBV-Vorstands. Mit der Umfrageplattform habe man eine seriöse Basis, die das Leistungs- und Service-Portfolio der Krankenkassen transparent mache. „Und zwar nicht nur für uns Zahnärzte, sondern vor allem für die Patienten, die ihrem Zahnarzt auch in Fragen rund die Krankenversicherung vertrauen“, so Fedderwitz. Die Zwischenergebnisse seien natürlich nur ein erster Eindruck. Gerade deshalb sei man gespannt auf die weiteren positiven und negativen Erfahrungen, die die praktizierenden Zahnärzte über die Umfrage mitteilten.

Bisher haben 420 Zahnärzte ihre Erfahrungen mit den gesetzlichen Krankenkassen bewertet. Damit ist die Teilnahmebereitschaft unter den Zahnärzten im Vergleich zum Krankenkassen-Navigator der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) höher. Dort nahmen nach vier Monaten zwar 550 Ärzte teil, bei einer Anzahl von 54 000 Vertragszahnärzten im Vergleich zu 150 000 Ärzten und Psychotherapeuten liegt die Beteiligungsquote bei Zahnärzten aber deutlich darüber.

In der Beurteilung der Kassen gibt es sowohl Parallelen aus auch Unterschiede zwischen Zahnärzten und Ärzten. Die TK schneidet auch im KBV-Navigator gut ab – sie liegt dort mit einer Gesamtnote von 2,8 auf Platz zwei. Als beste Kasse sehen die Ärzte die Siemens-Betriebskrankenkasse (Note 2,2). Die Barmer GEK kommt allerdings im Kassennavigator deutlich schlechter weg. Beurteilen sie die Zahnärzte insgesamt noch als befriedigend, liegt sie bei den Ärzten auf dem 16. von 19 Plätzen – Gesamtnote 4,4. Zur schlechtesten Kasse küren die Ärzte die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland.

Info

Teilnahme

Interessierte Vertragszahnärzte können weiterhin an der Umfrage teilnehmen. Die Online-Befragung nimmt nur wenige Minuten in Anspruch. Die Teilnehmer müssen sich mit Name, E-Mail-Adresse und KZV-Abrechnungsnummer registrieren. Mehr unter:www.kzbv.de/online-umfrage.726.de.html.

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