Editorial

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

von der dringenden Flüchtlingsproblematik im Inland bis hin zur Bedrohung durch IS-Milizen im Nahen und Mittleren Osten – die Nachrichtenlage ist so kurz vor den Feiertagen und der Jahreswende alles andere als friedvoll. Seit der Islamische Staat in Syrien und im Irak aktiv ist, fliehen immer mehr Menschen aus der Region. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen gibt es im Irak bis zu 1,2 Millionen Binnenvertriebene. Besonders betroffen ist die Region Kurdistan-Irak, wo nach UN-Angaben über 500 000 Menschen Zuflucht gefunden haben. Die Terrororganisation IS bedroht den Nahen und Mittleren Osten in völlig neuer Qualität, unterstrich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer ihrer jüngsten Regierungserklärungen. Tangiert sei die gesamte freie Welt. Deshalb müsse man diese auch als weltweite, gemeinsame Herausforderung begreifen, der man sich zu stellen habe, betonte die Kanzlerin.

Doch was geschieht in der internationalen Gesellschaft, um die immer weiter fortschreitenden humanitären Bedürfnisse aufzugreifen? Eine dieser Aktivitäten, um humanitäre Belange weltweit zu koordinieren und in den Griff zu bekommen, wird der vom UN-Generalsekretariat initiierte erste Globale Humanitäre Gipfel (World Humanitarian Summit) sein, der 2016 in Istanbul abgehalten werden soll. Das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, kurz OCHA) als eine Abteilung des UN-Sekretariats ist mit den Vorbereitungen dieser insgesamt auf drei Jahre angelegten Initiative beauftragt. Ziel soll sein, eine neue Agenda für die internationale humanitäre Hilfe zu schaffen. Auch Europa ist mit im Boot: Das Ganze wird koordiniert von ECHO, der Generaldirektion für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der Europäischen Kommission. Anfang Februar 2015 findet dazu eine regionale Konferenz in Budapest statt. So löblich diese globalen Ansätze auch sein mögen, umso langsamer mahlen erfahrungsgemäß aber die Mühlen der Bürokratie und der Absichtserklärungen, bis konkrete Hilfe auch tatsächlich dort ankommt, wo sie gebraucht wird.

Was die praktische Hilfe zur Selbsthilfe angeht, zeigt der zahnärztliche Berufsstand schon lange Flagge und weist Wege auf, wie es geht. Für konkrete Projekte engagieren sich große und auch kleine Initiativen im Berufsstand, die dort ansetzen, wo Not am Mann ist, pragmatisch und mit einem großen Sinn für die Allgemeinwohlverpflichtung. Beispielhaft dafür mag die Bilanz des Hilfswerks Deutscher Zahnärzte (HDZ) stehen, die wir regelmäßig zum Jahresende vermelden: In diesem Jahr waren es 42 verschiedene Projekte, die das HDZ mit insgesamt 700 000 Euro aus den Spenden der Kollegenschaft unterstützt hat. Der neueste Aufruf gilt der Unterstüzung syrischer Flüchtlinge, um zweckgebunden zu helfen und die Folgen der humanitären Katastrophe zu lindern.

Allen Leserinnen und Lesern wünscht die zm-Redaktion geruhsame Feiertage und einen glücklichen Jahreswechsel.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele PrchalaStellvertretende Chefredakteurin

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