HDZ-Projekte

Wenn Kinder als Hexen gelten

Yvonne Schubert
Die Krankheit oder der plötzliche Tod eines Familienmitglieds, eine schlechte Ernte, der Verlust des Jobs oder einfach nur ein körperlicher Makel – im westafrikanischen Togo gibt es viele Gründe, die dazu führen können, dass unschuldige Kinder für (ganz normale) Schicksalsschläge als Sündenböcke herhalten müssen. Und der Hexerei bezichtigt werden.

Das Kind hat böse Zauberkräfte und verwendet sie dazu, der Familie oder dem Dorf zu schaden, so der Aberglaube. Ist die Stigmatisierung erst einmal erfolgt, lässt das „Urteil“ nicht lange auf sich warten. Denn kann das Kind nicht rechtzeitig fliehen, wird mit abscheulichen Ritualen versucht, ihm die „übernatürlichen Kräfte“ auszutreiben.

Sie wollen helfen?

Spendenkonto: Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE28300606010004444000
BIC: DAAEDEDDXXX

oder über www.stiftung-hdz.de

Über den folgenden Link gelangen Sie zur HDZ-Übersichtsseite mit weiteren Projekten auf zm-online.de.

Zehntausende Kinder und Jugendliche werden jedes Jahr in Afrika Opfer solcher Diffamierungen und in der Folge von ihren Familien ausgesetzt, gefoltert oder sogar ermordet. Zu den sozialen Grausamkeiten kommen weitere Straftaten wie Kinderhandel, sexuelle Gewalt, Kinderarbeit und Kinderehen. Die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) unterstützt daher Projekte zur Stärkung der Kinderrechte in Afrika. Gemeinsam mit Projektpartnern versucht das HDZ betroffene Kinder in Togo zu schützen und ihnen wieder eine Zukunftsperspektive zu geben. So gingen im vergangenen Jahr rund 9.000 Euro an die Partnerorganisation CREUSET, die in Togo das Kinderschutzzentrum Kandyaa mit zugehöriger Farm aufgebaut hat.

Wieder eine Perspektive

Das Zentrum ermöglicht die Betreuung von 1.200 Kindern auf unterschiedliche Weise: Die Hilfe reicht von rechtlicher, medizinischer und psychosozialer Begleitung über Rehabilitierungs- und Ausbildungsmaßnahmen bis zur Nachbetreuung in ihrem neuen familiären, schulischen oder beruflichen Umfeld. Auf der Farm erwerben die Kinder zudem landwirtschaftliche Kenntnisse, um später ihre Selbstversorgung auf nachhaltiger Basis und im Einklang mit der Natur sichern zu können.

Dieses Konzept trägt – im wörtlichen Sinne – Früchte! So wurden die Spendengelder des HDZ unter anderem verwendet, um Obst, Gemüse, Mais, Manjok und Heilpflanzen anzubauen, Nutztiere zu kaufen und eine Saftproduktion aufzubauen. Die Erträge gewährleisten die gesunde Ernährung der Kinder und der Verkaufserlös der Produkte deckt einen Teil der laufenden Kosten. Die Teilnahme an pädagogischen, sportlichen, kreativen und spielerischen Aktivitäten unterstützt außerdem die Stabilisierung der Kinder und fördert ihr Selbstvertrauen und ihr soziales Miteinander.

„Mithilfe unserer Spenden können die innerlichen und äußerlichen Wunden der Kinder geheilt werden, doch die Narben auf der Seele bleiben ein Leben lang“, sagt der stellvertretende HDZ-Vorsitzende Dr. Klaus Winter.

Yvonne Schubert

Freie Jornalistin

Yvonne Schubert

Freie Autorin

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