Abseits der Praxis

Dieser Zahnarzt hat The Voice

ak
Der 26-jährige Assistenzzahnarzt Felix Breßmer aus Regensburg war bei der aktuellen „The Voice of Germany“-Staffel von ProSieben dabei. Leider drehte sich bei den Blind Auditions kein Coach für ihn um. Weiter ging es zuerst noch über die „Comeback Stage“ – eine Art zweite Chance für übersehene Talente. Allerdings nur kurzfristig, inzwischen ist er ausgeschieden. Traurig ist er darüber nicht. Für ihn ist es am schönsten, spielen und singen zu können, worauf er Lust hat.

Vor meinem Auftritt war ich unheimlich nervös“, erzählt Breßmer. Trotz seiner Bühnenerfahrung sei es unfassbar aufregend gewesen, dort im Studio zu singen. „In diesem Moment vergisst du sowohl die Leute im Publikum als auch die Tatsache, dass dich irgendwann etwa zwei Millionen Menschen im TV sehen werden. Da oben singst du nur für die vier Coaches und hoffst natürlich, dass sich bei den Blind Auditions jemand umdreht.“ Support bekam er vor Ort von seinen Eltern, seiner Freundin und seinem Bandkollegen Jonas Grob.

Ein Grund für seine Nervosität sei gewesen, dass er mit der Songauswahl nicht zu 100 Prozent zufrieden war. „Vielleicht hätte ich mit einem anderen Lied etwas mehr zeigen können“, glaubt er. Am Ende war es für ihn aber gar nicht so schlimm, als sich keiner der Coaches umdrehte. Er sei dankbar dafür, dass er diese Erfahrung mitnehmen konnte. „Ich muss gestehen, dass ich es einfach genieße, als freier Musiker auf der Bühne zu stehen und spielen und singen zu können, worauf ich Lust habe.“

Die Casting-Show „The Voice of Germany“ habe er schon immer verfolgt. Als vor zwei Jahren eine Freundin die Sing-Offs erreichte, spielte er schon mit dem Gedanken, sich zu bewerben. Damals konnte sich allerdings nicht überwinden; im vergangenen Winter hat ihn seine Freundin dann einfach angemeldet. Sein Praxisteam überraschte ihn mit der freudigen Nachricht, dass er mit dabei ist. „Als ich dann durch eine Vorauswahlrunde nach der anderen kam, hoffte ich natürlich irgendwann schon, dass es für die Blind Auditions reicht“, berichtet er.

Zuerst konnte er singen, dann sprechen

Die Liebe zur Musik hat er früh entdeckt: „Ob im Radio oder bei Filmen, schon als Kind habe ich alle Lieder mitgesungen. Meine Eltern haben immer erzählt, ich hätte gesungen, bevor ich sprechen konnte.“ Mit zehn Jahren fing er an, Gitarrenunterricht zu nehmen. Die Gitarre begleitet ihn bis heute. Eine Gesangsausbildung hat er jedoch gar nicht absolviert.

Seine erste eigene Band „Two Lives“ hat er vor zehn Jahren mit seinem langjährigen Kumpel Jonas und zwei weiteren Freunden gegründet. Ein Jahr später nahmen sie eine EP mit sieben Songs auf und hatten zahlreiche Auftritte mit anderen lokalen Bands. Später formierte sich aus „Two Lives“ die Band „Cross The Line“. 2018 nahmen sie das Album „Of Luck And Reverence“, eine Mischung aus Akustik-Rock, Pop und Folk auf dem Dachboden eines Bandmitglieds auf. „2019 machten wir eine kleine Tour durch englische Pubs. Eine verrückte und wirklich geile Erfahrung“, betont Breßmer. Momentan liegt die Band allerdings auf Eis. Derzeit gibt er alleine kleinere Konzerte oder tritt mit einer anderen Musikerin, Lea Herdt, auf Hochzeitsfeiern auf. Sein eigentlicher Fokus liegt zurzeit aber eher auf der Zahnmedizin – und seiner Doktorarbeit.

Die Entscheidung für die Zahnmedizin hat er damals spontan getroffen, kurz vor dem Abitur. „Eigentlich wollte ich immer Journalist werden“, sagt er. Nach einem Praktikum in einer Göppinger Zahnarztpraxis stand sein Entschluss jedoch fest: Zahnmedizin! Für das Studium zog er 2014 von Süßen nach Regensburg. Hier ist er auch nach seinem Abschluss im Sommer 2020 geblieben und wohnt gemeinsam mit seiner Freundin.

In der Praxis fühlt er sich pudelwohl

Seit Anfang dieses Jahres arbeitet Breßmer als Assistenzzahnarzt in der Praxis Dr. Hofrichter & Dr. Frank in Schwarzenfeld. „Ich bin froh, sagen zu können, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe. In der Praxis, in der ich arbeite, fühle ich mich pudelwohl“, berichtet Breßmer. Ihm gefällt die Arbeit und der direkte Kontakt mit den Patienten. Die Gemeinschaftspraxis besteht aus einem 20-köpfigen Team, zu dem neben ihm noch zwei weitere Zahnärzte gehören. „Die Chefs und das gesamte Team haben mir meinen Einstieg ins Berufsleben wirklich mehr als angenehm gemacht“, erzählt er.

Für einen Schwerpunkt hat er sich bisher noch nicht entschieden. Er möchte zunächst das ganze Spektrum der Zahnmedizin kennenlernen und in den Beruf hineinwachsen.

ak

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