Nina Warken wird neue Bundesgesundheitsministerin
Sie übernimmt eine Aufgabe, die sicherlich zu den schwierigsten im Lande zählt – mit vielen, vielen unterschiedlichen Interessen“, sagte CDU-Chef Friedrich Merz Ende April als er die Ministerinnen und Minister der CDU für die schwarz-rote Regierung bekannt gegeben hatte. Das erfordere vor allem „persönliche Stabilität, ein klares politisches Konzept und eine gute Orientierung“.
Warken betritt allerdings unbekanntes Terrain – jahrzehntelange Erfahrungen im Gesundheitswesen wie der scheidende Minister Lauterbach kann die Rechtsanwältin nicht vorweisen. An den Koalitionsverhandlungen wirkte sie noch in der Arbeitsgruppe Inneres, Recht und Migration mit. In der vergangenen Wahlperiode war sie Mitglied des Innenausschusses des Bundestags.
Warken wurde in Bad Mergentheim in Baden-Württemberg geboren und lebt in Tauberbischofsheim. Im Jahr 2000 trat sie in die CDU ein. Seit 2013 ist die Mutter von drei Söhnen Mitglied des Bundestags. Bereits 2021 gewann sie den Wahlkreis Odenwald-Tauber direkt. Bei der Bundestagswahl im Februar holte sie mit rund 43 Prozent die meisten Erststimmen aller Abgeordneten in Baden-Württemberg. Sie gilt als enge Vertraute von Baden-Württembergs CDU-Landeschef Manuel Hagel. Merz bezeichnete Warken als „jemand, der eher im Stillen wirkt“.
Von 2006 bis 2014 war Warken stellvertretende Bundesvorsitzende der Jungen Union. Seit 2023 ist sie Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg.
Parlamentarische Staatssekretäre sind Sorge und Kippels
Bisher galt der CDU-Gesundheitsexperte Tino Sorge als Favorit für das Amt des Bundesgesundheitsministers. Nun wird er neben Georg Kippels Parlamentarischer Staatssekretär BMG.
Lauterbach sicherte seiner designierten Nachfolgerin Unterstützung bei der Amtsübergabe zu. „Ich werde am Anfang alles tun, um es ihr leicht zu machen, ins Amt zu finden“, sagte er auf Nachfrage vor Journalisten in Berlin. Es stünden wichtige Reformen bevor. Er werde alles in seiner Macht Stehende tun, um ihr dabei zu helfen.
Am 5. Mai wurde der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD feierlich unterzeichnet – zum Redaktionsschluss am 6. Mai wurde Friedrich Merz aber noch nicht zum Bundeskanzler gewählt, nachdem er im ersten Wahlgang keine Mehrheit erreichte. Sobald die Wahl vollzogen ist, werden im Anschluss alle Ministerinnen und Minister offiziell von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Amt vereidigt.