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ZFA-Ausbildungszahlen 2025

Es kommen wieder mehr junge Fachkräfte in die Zahnarztpraxen!

Sebastian Ziller
Der Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) ist ein Engpassberuf – vielerorts suchen Praxen händeringend qualifiziertes Personal. Doch es gibt Grund zur Hoffnung: Die Ausbildungszahlen im Jahr 2025 steigen erfreulicherweise erneut an!

Ohne sie läuft in einer Praxis fast nichts: In Deutschland sichern rund 224.000 ZFA und über 30.000 Azubis in den Praxis-Teams die ambulante zahnärztliche Versorgung (Abbildung 1). Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist ein wesentlicher Indikator zur Beschreibung der Ausbildungssituation und damit der zukünftigen Fachkräftebasis.

Über alle Ausbildungsberufe wurden im Jahr 2024 bundesweit knapp ein Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen – insgesamt 475.059 Personen starteten eine Lehre. 9,3 Prozent von ihnen wurden in einem Freien Beruf ausgebildet, knapp 2,9 Prozent begannen eine Ausbildung zum/-r ZFA.

Bis Ende 2025 schlossen bundesweit 17.396 angehende ZFA einen Ausbildungsvertrag ab: 15.385 Verträge entfielen auf die alten, 2.011 auf die neuen Bundesländer. Dies entspricht einem Anstieg von 7,53 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum fünften Mal in Folge liegt die Zahl neuer ZFA-Ausbildungsverträge damit über der 14.000-Marke. Zahlreiche Kammerbereiche konnten deutliche Zuwächse bei den Ausbildungszahlen verzeichnen oder zumindest das Niveau des Vorjahres halten (Abbildung 2 und Tabelle).

Nummer 1 für junge Frauen mit Migrationshintergrund

Obwohl sich zunehmend auch Männer für die Ausbildung interessieren, lag der Frauenanteil 2024 bei 94,1 Prozent. Die ZFA gehört seit Jahren zu den Top Ten der beliebtesten Ausbildungsberufe für Frauen. 2024 entschieden sich 7,5 Prozent aller Ausbildungsanfängerinnen in Deutschland – insgesamt 12.813 junge Frauen – für den Beruf der ZFA, ein nochmaliger Anstieg gegenüber dem Vorjahr! Die ZFA war 2024 auch der beliebteste Ausbildungsberuf unter Frauen mit Migrationshintergrund, was den integrativen Charakter dieser Ausbildung kennzeichnet.

Der Beruf gilt als krisensicher, Stellen gibt es zumeist in Wohnortnähe, die Tätigkeiten sind abwechslungsreich und man erhält umfassende Einblicke in zentrale Praxisbereiche wie Patientenbetreuung, Prophylaxe und Praxismanagement. Darüber hinaus bietet das Berufsbild vielseitige Karriereperspektiven: Qualifikationen wie zur/zum Zahnmedizinischen Verwaltungsassistentin/-en (ZMV), Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin/-en (ZMP), Zahnmedizinischen Fachassistentin/-en (ZMF) oder Dentalhygieniker/in (DH) eröffnen neue fachliche und berufliche Wege. Zudem erweitert der frisch eingeführte Bachelor Professional in Dentalhygiene die berufliche Karrierelandschaft der ZFA und steigert deren Attraktivität.

Im Jahr 2024 wurden bei den Kammern 833 erfolgreiche Prüfungen zum/-r ZMP, 590 zum/-r ZMV oder vergleichbarer Abschluss, 72 zum/-r Zahnmedizinischen Fachassistenten/-in (ZMF) und 246 zum/-r DH abgelegt.

Die Abbruchquote ist relativ hoch

Trotz der positiven Entwicklung haben Zahnarztpraxen bundesweit einen Fachkräftebedarf, denn die Quoten der nicht bestandenen Abschlussprüfungen und der vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge im nicht-zahnärztlichen Assistenzbereich sind nach wie vor relativ hoch.

Die Erfolgsquote bei den ZFA-Abschlussprüfungen lag 2024 bei 84,2 Prozent und damit unterhalb der Ergebnisse der Freien Berufe insgesamt und der Medizinischen Fachangestellten (87,7 Prozent beziehungsweise 86,8 Prozent). Leider wird auch nicht jede begonnene Ausbildung abgeschlossen. Die Anzahl der Vertragslösungen unter ZFA ist in den vergangenen Jahren relativ konstant. 2024 betrug sie 36,7 Prozent (Vorjahr: 38,1 Prozent) und war damit deutlich höher als die durchschnittliche Abbruchquote über alle Ausbildungsbereiche (29,7 Prozent). Sie lag zudem über der Abbruchquote bei den Freien Berufen (33,7 Prozent) und deutlich über der bei den MFA (28,6 Prozent).

Dass die angehenden ZFA vergleichsweise häufig ihre Lehre „schmeißen“, liegt auch an der spezifischen Zusammensetzung dieser Ausbildungsgruppe. So gibt es häufiger als in anderen Sparten schwangerschaftsbedingte Unterbrechungen oder einen Praxiswechsel. Aber auch ungenügende Kenntnisse, was sie in diesem Beruf erwartet, eine unzureichende schulische Vorbildung oder mangelnde Wertschätzung durch den Arbeitgeber nennen die Auszubildenden oft als Gründe, warum sie ihren Vertrag vorzeitig beendet haben.

Die Übernahmequote bei dualen Ausbildungen, das heißt der Anteil erfolgreicher Absolvierenden, die im Ausbildungsbetrieb weiterarbeiten, lag 2022 (jüngster verfügbarer Wert) sowohl über alle Branchen als auch in Betrieben und Praxen des Gesundheits- und Sozialwesens bei 77 Prozent.

Häufig können Zahnarztpraxen im Wettbewerb um Fachkräfte nicht mit großen Betrieben oder dem Öffentlichen Dienst mithalten. Angesichts steigender Energie- und Materialkosten sowie der Budgetierung des Praxiseinkommens durch das GKV-FinStG sind sie bei der Lohnentwicklung kaum noch wettbewerbsfähig. Hinzu kommt, dass Praxen nicht die gleichen Möglichkeiten zur Personalgewinnung haben wie größere Unternehmen.

Werbung für den Ausbildungsberuf ZFA

Politisch besteht daher dringend Handlungsbedarf, die Situation der Zahnarztpraxen zu verbessern und sie durch gezielte – auch finanzielle – Maßnahmen zu unterstützen.

Um die Personalsuche zu erleichtern und Nachwuchs zu gewinnen, startete im Februar 2024 unter dem Motto „Du bist alles für uns“ die gemeinsam von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und den Zahnärztekammern getragene ZFA-Kampagne. Ziel ist es, den Beruf attraktiver zu gestalten und qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber zu gewinnen.

Im Mittelpunkt steht dabei die Zusammenarbeit mit Influencern in den Sozialen Medien. Aber auch die Eltern werden durch die gezielte Ansprache erreicht, da der elterliche Rat bei der Berufswahl bekanntermaßen eine wichtige Rolle spielt.

Die Online-Ansprache wird durch Materialien für die Praxen und die Kampagnenwebsite www.zfa-beruf.com unterstützt. Dort sind Informationen zum Beruf sowie Kontaktdaten und Links zur Jobbörse hinterlegt. Die Website wird laufend aktualisiert – und Zahnarztpraxen haben die Möglichkeit, ihre Praxis dort aufzuführen, wenn Auszubildende oder ZFAs gesucht werden.

„Die Zahnarztpraxen in Deutschland sind ein verlässlicher Motor für eine qualifizierte Ausbildung im Gesundheitswesen. Doch so positiv die Zahlen sind: Wir brauchen mehr Freiheit und Vertrauen und weniger Bürokratie. Dann steigen auch die Ausbildungszahlen weiter.“

Dr. Sebastian Ziller

Fakten und Zahlen

  1. Mit knapp jedem zehnten Auszubildenden (9,4 Prozent) sind die Freien Berufe der drittgrößte nicht-staatliche Ausbildungsbereich in Deutschland.

  2. Zum 30. September 2025 wurden 17.396 Ausbildungsverträge zur ZFA (alte Bundesländer: 15.385, neue Bundesländer: 2.011) neu abgeschlossen. Das ist ein Plus von 7,53 Prozent gegenüber dem Vorjahr (alte Bundesländer: +6,97 Prozent, neue Bundesländer: +11,97 Prozent).

  3. 2024 bildeten 16.870 Zahnarztpraxen ZFA aus, das ist ein Anteil von rund 43 Prozent.

  4. 94,1 Prozent der ZFA-Auszubildenden sind weiblich.

  5. Der Anteil der Auszubildenden an allen abhängig Beschäftigten in Zahnarztpraxen, die sogenannte Ausbildungsquote, liegt bei 9 Prozent.

  6. 5.634 Ausbildungsverträge (36,7 Prozent) wurden im Jahr 2024 vorzeitig gelöst.

  7. 2024 waren 4.875 ZFA bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos gemeldet. Nach dem Rückgang in den Jahren zuvor ist die Zahl gestiegen (+12 Prozent gegenüber 2023).


Quellen: Statistisches Jahrbuch 2023/2024 der BZÄK; Bundesagentur für Arbeit; Landes-/Bezirkszahnärztekammern

Die ZFA-Kampagne wird 2026 fortgesetzt, da sie maßgeblich dazu beiträgt, die Sichtbarkeit und Attraktivität des Berufs ZFA zu steigern.

Dr. Sebastian Ziller

Leiter der Abteilung Prävention
und Gesundheitsförderung
der Bundeszahnärztekammer
Chausseestr. 13, 10115 Berlin

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