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Zahnärztliche Entwicklungshilfe auf den ­Seychellen

Wie ein kleines Vorhaben groß wurde

Stephan Krause
Die drei Zahnärzte Wolfgang Kaiser, Michael Guhr und Dieter Frerichs aus Glinde in Schleswig-Holstein waren überzeugt, dass Entwicklungshilfe am besten direkt, unabhängig und angepasst an die Realität vor Ort funktioniert. Deshalb gründeten sie 1981 ihre eigene zahnärztliche Hilfsorganisation.

Unser „Verein zur Unterstützung der Zahnärztlichen Versorgung in Ländern der Dritten Welt“ existiert bis heute – 44 Jahre später und nach einer kleinen Namensänderung („Verein zur Entwicklung der zahnmedizinischen Versorgung in Ländern der Dritten Welt e.V.“). Und wir dürfen zurecht von einer Erfolgsgeschichte sprechen, die man sich schöner kaum hätte ausdenken können.

Los ging es auf den Seychellen, denn sie boten ideale Bedingungen: ein staatlich organisiertes Gesundheitswesen, keine private Konkurrenz, eine überschaubare Bevölkerung – und vor allem: ein spürbarer Bedarf. Noch im Jahr der Vereinsgründung konnten die drei Zahnärzte mit der Regierung der Seychellen einen Vertrag schließen und eine mobile Zahnklinik per Schiff nach Mahé verschicken.

Alle drei Monate reiste dann eine deutsche Zahnärztin oder ein deutscher Zahnarzt im Rotationsprinzip an und behandelte die rund 20.000 Menschen im Süden Mahés. Die „Deutsche Klinik“ wurde schnell zur festen Größe – geschätzt von der Bevölkerung und den Behörden gleichermaßen.

Als die mobile Klinik nach zehn Jahren ihren Dienst versagte, wurde mit Unterstützung des Rotary Clubs und ­einer Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums eine stationäre Klinik in Baie Lazare gebaut. Der Verein besorgte Geräte und Materialien, die Regierung übernahm die Unterkunft, die Flugkosten und stellte eine lokale Helferin.

Unser Fokus lag nie auf ­schnellen Notlösungen

Von Anfang an lag unser Schwerpunkt nicht auf schnellen Notlösungen, sondern auf Zahnerhalt, Aufklärung und Ausbildung – Füllungen statt Extraktionen, Wurzelbehandlungen, Parodontaltherapien, Ernährungsberatung und Mundhygieneschulung gehörten zum Standard. Selbst abgelegene Inseln und das Gefängnis wurden mit einer ­mobilen Einheit erreicht.

Die Realität war oft fordernd: Zeitweise standen auf den Seychellen nur drei bis vier Zahnärzte für über 70.000 ­Menschen zur Verfügung, die meisten­ davon mit begrenzter Ausbildung. Umso wichtiger waren das Know-how und die Verlässlichkeit unserer ­deutschen Kolleginnen und Kollegen. In 44 Jahren haben knapp 100 Zahnärztinnen und Zahnärzte aus Deutschland je einen dreimonatigen Einsatz geleistet – freiwillig, ehrenamtlich und auf eigene Kosten. Einer von ihnen kam sogar achtmal. Ohne große Hilfsorganisationen. Ohne Regierungsprogramm. Nur mit Leidenschaft, Spenden und einem klaren Ziel.

In Baie Lazare hat die Zukunft gerade begonnen

Am 28. Juli 2025 eröffnete Wavel Ramkalawan, Ex-Präsident der Seychellen, feierlich das neue Health Center Baie Lazare. Es vereint Notaufnahme, Gynäkologie, Kinderheilkunde, Physiotherapie – und eine moderne zahnärztliche Abteilung, die von uns als Vorstand und dem Medizintechniker-Team um Ralf Lehmann (Dental 2000) geplant und umgesetzt wurde. Seinem unermüdlichen Einsatz verdanken wir, dass nach dreijähriger Vorbereitung ­alles reibungslos funktionierte.

Zwei voll ausgestattete Zimmer mit neuen Behandlungseinheiten, mit allem nötigen modernen Zubehör, ­einem Melag-Typ-23-Autoklav und eine vorausschauende Ersatzteilstrategie sorgen für echte Arbeitsqualität ­unter tropischen Bedingungen. Eine komplette digitale Röntgenanlage mit OPG und Scanner und ein ­separates Zahnfilmgerät ermöglichen digitales Röntgen in höchster Qualität – vier Grad südlich des Äquators. Technikraum, Absaugung und Klimatisierung komplettieren das Ganze. Die Logistik: durchdacht, die Umsetzung: unabhängig, die Finanzierung: ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Altgoldspenden und ehrenamtliche Tätigkeit.

Das Projekt hat nicht nur auf den Seychellen viel bewegt

Heute ist die Zahl der Zahnärzte vor Ort auf den Seychellen gestiegen, aber von den derzeit zwölf kommen immer noch zehn aus dem Ausland, meist Zahnärztinnen aus Indien. Durch unsere ­qualitativ hochwertige Arbeit hat sich der Standard der Versorgung kontinuierlich erhöht und unsere Behandlungsqualität ist oft beispielhaft für andere Zahnstationen.

Jetzt sind Sie dran: Mitmachen, statt nur mitlesen

Sie sind Zahnärztin oder Zahnarzt mit Lust auf Horizont­erweiterung, sinnstiftende Arbeit und echte ­Begegnungen? Dann laden wir Sie herzlich ein, Teil unseres ­Projekts zu werden!

Ein dreimonatiger Einsatz auf den Seychellen oder ein kürzerer Einsatz in einer der anderen Vereinskliniken in Togo oder in ­Sambia erwartet Sie. Bringen Sie Ihre Zeit, Ihr Wissen und Ihre Freude an guter Zahnmedizin mit – wir kümmern uns um den Rest.


Nehmen Sie Kontakt mit uns 
auf über unseren 
Vereinsvorsitzenden 
Dr. Stephan Krause: 
dr.st.krause@t-online.de 
0173/9329404 
contact@vuzv3.com

Spendenaufruf

Verein zur Entwicklung der  
Zahnärztlichen Versorgung in 
Ländern der Dritten Welt e.V. 

Zahnärztliche Entwicklungshilfe 
Sparkasse Holstein 
IBAN: DE53 2135 2240 
0170 0125 55 

Unser Verein ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich ­ausschließlich über Geld- und Sachspenden.

Ein Projekt, das auf den Seychellen viel bewegen konnte. Und nicht nur dort. Auch in Togo und in Sambia leistet der Verein seit mehreren Jahrzehnten zahnärztliche Entwicklungshilfe, die heute noch genauso notwendig ist wie vor 44 Jahren!

Dr. Stephan Krause

1. Vorsitzender
Verein zur Entwicklung der zahnmedizinischen Versorgung in Ländern der Dritten Welt e.V.
contact@vuzv3.com
Rehwechsel 11, 21224 Rosengarten

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