Präventionstipp

Mit Fluoridgel Karies vorbeugen

Prophylaxe
Nachweislich spielt die lokale Applikation von Fluorid eine bedeutende Rolle in der Kariesprophylaxe. Hochkonzentrierte Fluoridgele können das Kariesrisko minimieren und in Ausnahmefällen sogar eine beginnende Karies zum Stillstand bringen.

Die mechanische Mundreinigung ist bei Patienten mit einem erhöhten Kariesrisiko in den meisten Fällen nicht ausreichend. Auch die alleinige Dreifachprophylaxe, bestehend aus mechanischer Reinigung, Interdentalraumpflege und chemischer Reinigung mit einer Mundspüllösung, kann Karies bei vorbelasteten kariesaktiven Patienten selten verhindern. Insbesondere bei diesen Patientengruppen empfiehlt sich eine regelmäßige Anwendung eines hochkonzentrierten Fluoridgels wie Dynexaminfluorid Gelée.

Der Zahnschmelz mit seinem hohen Gehalt an Hydroxylapatit ist in der Regel sehr widerstandsfähig. Doch ein durch kariogene Bakterien verstärkter Säureangriff kann durch eine Störung des Gleichgewichts aus Remineralisation und Demineralisation auch den Schmelz angreifen. Fluoridionen bilden zusammen mit Kalzium eine schützende kalziumfluoridhaltige Deckschicht. Diese Deckschicht wird durch die Säure angelöst, setzt Fluoridionen frei und ist hauptsächlich verantwortlich für die kariesprotektive Wirkung durch eine Stärkung der Re- und Schwächung der Demineralisation. Bei der Remineralisation bildet sich außerdem Fluorapatit, das eine etwas geringere Löslichkeit zeigt.

Doch auch ohne erhöhtes Kariesrisiko kann ein Fluoridgel wie Dynexaminfluorid Gelée präventiv eingesetzt werden – allerdings erst nach einer eingangs durchgeführten Fluoridanamnese zur individuellen Feststellung, wie viel Fluorid über Essen und Trinken aufgenommen wird. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, deren Eltern umfangreiche Karieserfahrungen haben, empfiehlt Zahnarzt Christopher Tuxford, Linkenheim-Hochstetten, die Nutzung eines Fluoridgels. Abhängig sei die Wirkung von der Mitarbeit der Patienten. Funktioniere auch die mechanische Mundreinigung gut, könne schon ab sechs Jahren das Fluoridgel einmal wöchentlich eingesetzt werden. „Der Großteil dieser Patienten hat immer noch keine Karies“, bestätigt Tuxford. Und weiter: „Auch bei Zahnspangen ist ein Fluoridgel eine gute Ergänzung zur täglichen Mundhygiene. Der Draht und die Brackets erschweren es, alle Stellen gut mit der Zahnbürste zu reinigen.“ Das Gel schützt gerade die Bereiche, die nicht perfekt mit der Zahnbürste erreicht werden können.

Mithilfe eines hochkonzentrierten Fluoridgels lässt sich neben einer Initialkaries auch eine Wurzelkaries gut behandeln, die insbesondere bei älteren Patienten häufiger auftreten kann. „Egal, ob die älteren Patienten das Gel selbst anwenden oder auf die Hilfe der Angehörigen angewiesen sind: Mit einem Fluoridgel kann die Progression einer Initial- oder Wurzelkaries reduziert werden.“ Wichtig seien die Konsequenz der Anwendung und die regelmäßige Entfernung von Plaque oder Belägen.

Name oder Firma und Sitz des pharmazeutischen Unternehmers: Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH, D-65203 Wiesbaden. Bezeichnung des Arzneimittels: Dynexaminfluorid Gelée. Zusammensetzung: 1 g Dentalgel enthält als Wirkstoffe: 30,36 mg Olaflur, 2,74 mg Dectaflur und 22,10 mg Natriumfluorid (Gesamtfluoridgehalt 1,25 %). Die sonstigen Bestandteile sind: Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.), Hyetellose, Parfümöl Dentalmed, Saccharin, Ponceau 4R (Farbstoff E 124), gereinigtes Wasser. Enthält Methyl-4-hydroxybenzoat. Packungsbeilage beachten. Anwendungsgebiete: Zur Vorbeugung der Karies (Zahnfäule), insbesondere bei Kindern, Jugendlichen sowie Patienten mit Zahnspangen, anderen kieferorthopädischen (orthodontischen) Apparaten und Teilprothesen. Zur Unterstützung der Behandlung der Initialkaries (beginnende Zahnfäule). Zur Behandlung überempfindlicher Zahnhälse. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Olaflur, Dectaflur, Natriumfluorid, Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.), Ponceau 4R (Farbstoff E 124), Menthol, Pfefferminzöl, Krauseminzöl (Bestandteile des Parfümöls Dentalmed) oder einen der sonstigen Bestandteile; Krankhafte Abschilferungen des Epithels der Mundschleimhaut (pathologisch-desquamative Veränderungen); Personen, bei denen die Kontrolle über den Schluckreflex nicht gewährleistet ist; Zu Hause: Kinder vor Vollendung des 6. Lebensjahres; In der Zahnarztpraxis / Gruppenprophylaxe: Kinder unter 3 Jahren wegen des Gehalts an Menthol, Pfefferminzöl und Krauseminzöl; Knochen- und / oder Zahnfluorose. Nebenwirkungen: Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (sehr selten): Desquamative Veränderungen (Abschuppungen) der Mundschleimhaut; Gingivitis, Stomatitis, Rötung der Mundschleimhaut, Brennen im Mund, oraler Pruritus, Hypoaesthesie oral, Geschmacksstörung, Mundtrockenheit, Schwellung im Mund, Ödem des Mundes; Erosion an der Mundschleimhaut (Mundulzeration, Mundschleimhautbläschen); Übelkeit oder Erbrechen; Erkrankungen des Immunsystems (sehr selten): Überempfindlichkeit. Mögliche Überempfindlichkeitsreaktionen auf Hilfsstoffe: Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur) kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen; Ponceau 4R (Farbstoff E 124) kann allergische Reaktionen hervorrufen; Bei entsprechend sensibilisierten Patienten können durch Menthol, Pfefferminzöl und Krauseminzöl (Spearmintöl) Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Atemnot) ausgelöst werden. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht: Apothekenpflichtig (Packung zu 20 g), Verschreibungspflichtig (Packung zu 200 g). Stand: Oktober 2015

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