Gender-Studie: Warum Frauen Zahnärztin werden

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Industrie
Zahnärztinnen sehen sich gern als "Helfende und Heilende": Sie schätzen das Miteinander mit den Patienten und den handwerklichen Charakter ihrer Tätigkeit. Das gesicherte wirtschaftliche Einkommen ist ihnen weniger wichtig als ihren männlichen Kollegen. Zahnärzte dagegen legen größeren Wert auf die Bedeutung des ärztlichen Wirkens, wirtschaftliche Erfolge und den Spaß am Beruf. Die Patientenkommunikation bewerten sie eher nachrangig. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "VIA-DENT Gender-Marketing" der Agentur WHITE & WHITE.

Der Wunsch, Krankheiten zu heilen und Schmerz zu lindern, ist für Zahnärzte und Zahnärztinnen die wichtigste Motivation für ihre Berufswahl. Unterschiede zeigen sich aber schon bei der Ausprägung: Laut der Studie sehen zwei von drei Zahnärztinnen dies als wichtigsten Punkt ihrer Arbeit (65 Prozent) an, aber nur rund jeder zweite Zahnarzt (51 Prozent).

Die Verdienstmöglichkeiten und die wirtschaftliche Sicherheit gibt rund jeder zweite befragte Zahnarzt, aber nur ein gutes Drittel der Zahnärztinnen als wichtige Berufsmotivation an. Frauen schätzen an ihrer Arbeit hingegen vor allem den Kontakt zu Menschen bzw. die Kommunikation mit dem Patienten (43 Prozent). 

Spaß am Beruf: für Zahnärztinnen nicht motivationsentscheidend

Besonders auffällig sind Unterschiede beim Thema "Freude am Beruf/ Spaß/ Zufriedenheit mit meiner Arbeit": Während ein Großteil der Männer die Freude an ihrem Beruf als Motivationsgrund nennt (39 Prozent), erachten das nur rund ein Viertel der Frauen (26 Prozent) für zutreffend. Außerdem schätzen Männer deutlich mehr als ihre Kolleginnen die Eigenverantwortlichkeit und Unabhängigkeit bei ihrer Arbeit als Zahnarzt.

Interessant ist zudem der Aspekt "handwerkliche Tätigkeit", den rund ein Viertel aller Zahnärztinnen als Motivationspunkt für ihre Arbeit in der Praxis nennen, aber nur 13 Prozent der Männer.

Hohe Qualität ist für beide das Wichtigste

Zu den wichtigsten beruflichen Herausforderungen zählen für Zahnärzte und Zahnärztinnen gleichermaßen, eine hohe Behandlungsqualität zu liefern, ein guter Arbeitgeber zu sein und mit dem medizinischen Fortschritt mithalten zu können.

Die Patientenwünsche umzusetzen, empfinden 40 Prozent der Frauen als Herausforderung, aber lediglich rund jeder Dritte der männlichen Befragten. Auch eine Work-Life-Balance herzustellen, ist für Frauen häufiger als für Männer eine Herausforderung.

Zahnmedizinische Produkte: Frauen legen mehr Wert auf Optik

Bei den Anforderungen an zahnmedizinische Produkte gibt es nur geringfügige Geschlechterunterschiede bei den am häufigsten genannten Anforderungen "Haltbarkeit/ Langlebigkeit", "Einfaches Handling" und "Preis".

Auffällig ist allerdings, dass rund ein Drittel der Frauen "Ästhetik/Optik" zu den wichtigsten Anforderungen zählt, aber nur etwa jeder fünfte Mann.

Studie VIA-DENT Gender-Marketing

Die Studie der Berliner Agentur WHITE & WHITE entstand in enger Zusammenarbeit mit den Dentalspezialisten der GFK SE (Nürnberg) und Dental Relations. Der Deutsche Ärzte-Verlag, in dem die zm - Zahnärztliche Mitteilungen erscheinen, ist einer der Partner der Studie. Befragt wurden rund 300 Zahnärztinnen und Zahnärzte in Deutschland.

Untersucht wurden neben Motivation und Werten von Zahnärztinnen und Zahnärzten auch die geschlechtsspezifische Resonanz auf Anzeigen.

 

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