13 orale Bakterien erhöhen Risiko für Plattenepithelkarzinom
Für die Fall-Kontroll-Studie analysierte das Team Daten aus drei laufenden Untersuchungen, die 159.840 US-Amerikaner aus dem ganzen Land verfolgten, um besser zu verstehen, wie Ernährung, Lebensstil und auch die Krankengeschichte bei Krebs eine Rolle spielen. Die Daten wurden im Rahmen der American Cancer Society Cancer Prevention Study II, des Prostate, Lung, Colorectal, and Ovarian Cancer Screening Trial und der Southern Community Cohort Study erhoben.
Kurz nach ihrer Anmeldung gaben die Teilnehmenden Speichelproben ab. Anschließend beobachteten die Forschenden die Probanden im Schnitt 5,1 Jahre, um das Auftreten von Tumoren zu erfassen. Für die aktuelle Studie identifizierten sie 236 Patienten, bei denen im Beobachtungszeitraum Oropharynx-Karzinome diagnostiziert wurden.
Die Wissenschaftler verglichen bakterielle und pilzliche DNA aus Speichelproben mit der von 458 zufällig ausgewählten Studienteilnehmern, die krebsfrei geblieben waren. Bei ihren Untersuchungen berücksichtigte das Team Faktoren wie Alter, Ethnie und auch Rauchen oder Alkoholkonsum.
Sie konnten 13 Bakterienarten nachweisen, die das Risiko für Kopf-Hals-Tumore erhöhen können. Insgesamt kann das Vorhandensein dieser Bakterien das Risiko, an einem Plattenepithelkarzinom zu erkranken, um 30 Prozent erhöhen. In Kombination mit fünf anderen Arten, die häufig bei Parodontitis in höherer Konzentration nachgewiesen werden, war das Gesamtrisiko um 50 Prozent höher.
Zähneputzen schützt auch vor Kopf- und Halskrebs
Experten beobachten seit Langem, dass Menschen mit einer schlechten Mundgesundheit statistisch gesehen anfälliger für Oropharynx-Karzinome sind als Menschen mit einer besseren Mundgesundheit: „Unsere Ergebnisse sind ein weiterer Grund, gute Mundhygienegewohnheiten beizubehalten“, sagte Miautor Prof. Richard Hayes von der NYU School of Medicine in New York City. „Zähneputzen und Verwendung von Zahnseide können nicht nur Parodontalerkrankungen vorbeugen, sondern auch vor Kopf- und Halskrebs schützen“, fügte Hayes hinzu.
Diese identifizierten Bakterien könnten laut der Autoren als Biomarker dienen, um Personen mit hohem Risiko zu erkennen. Die Forschenden betonten aber auch, dass ihre Studie darauf abzielte, Zusammenhänge zwischen dem Krebsrisiko und bestimmten Bakterien im Mund festzustellen, aber nicht, um einen direkten Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung herzustellen. Dazu sind weitere Forschungen erforderlich.
Kwak S, Wang C, Usyk M, Wu F, Freedman ND, Huang WY, McCullough ML, Um CY, Shrubsole MJ, Cai Q, Li H, Ahn J, Hayes RB. Oral Microbiome and Subsequent Risk of Head and Neck Squamous Cell Cancer. JAMA Oncol. 2024 Sep 26. doi: 10.1001/jamaoncol.2024.4006. Epub ahead of print. PMID: 39325441.