Weihnachtsstudie der Bundeswehr-Universität München

42 Prozent der Deutschen wollen Corona-Regeln unterlaufen

pr/pm
Gesellschaft
Wie weihnachtet Deutschland in Coronazeiten? Die repräsentative Weihnachtsstudie der Universität der Bundeswehr München beleuchtet auch in diesem Jahr, wie sich die Bürger auf die Feiertage vorbereiten.

Mehr als drei Viertel der insgesamt 1.137 Befragten befürworten die Regelungen zur Eindämmung der Pandemie. Gleichzeitig gaben jedoch 42 Prozent der Befragten an, sich gegebenenfalls darüber hinwegzusetzen. Die Schnittmenge beträgt rund 25 Prozent, die trotz Befürwortung der Verbote schon jetzt über die Missachtung nachdenken.

Man übertritt schneller die Regeln, wenn es andere auch tun

Die Bereitschaft, sich an Weihnachten über die Regeln hinwegzusetzen, ist besonders dann hoch, wenn Menschen diese für übertrieben hielten oder sich „sicher“ sind, dass nichts passieren kann. Philipp Rauschnabel, Professur für Digitales Marketing und Medieninnovation der Bundeswehr-Universität, sieht in diesen Werten eine große Gefahr: Zum einen würden Menschen dazu neigen, ihre Bewertung der Situation zu überschätzen. Zum anderen sei es sehr wahrscheinlich, dass mehr Menschen die Regeln missachten, wenn sie bemerken, dass andere dies auch tun.

Was wir 2020 an Weihnachten am meisten vermissen

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Dabei sieht die jüngere Generation Weihnachten positiverentgegen  als die ältere: Gut die Hälfte von ihnen stimmt der Aussage zu, dass Weihnachten zwar anders, aber trotzdem schön, wird. Bei den über 55-jährigen sind es nur 39 Prozent. Weniger als ein Viertel (22 Prozent) sehen neue Kommunikationsmittel als Möglichkeit, mit den Menschen zu feiern, mit denen man ansonsten Weihnachten verbracht hätte.

Corona-Weihnachten ist auch eine gute Ausrede

Für viele Befragte hat die Pandemie-Weihnacht auch ihre guten Seiten: 28 Prozent geben an, dass Corona eine gute Ausrede für unliebsame Verpflichtungen sei. Ein Viertel findet es gut, weniger Geld für Unnötiges auszugeben. 45 Prozent haben weniger Vorweihnachtsstress. 27 Prozent glauben, dass es dieses Jahr weniger Streit an Weihnachten gibt. Trotzdem sind 44 Prozent der Meinung, dass dieses Jahr weniger (versus 12 Prozent mehr) Weihnachtsstimmung aufkommt als in den letzten Jahren. Dementsprechend erwarten 38 Prozent der Befragten auch weniger vom diesjährigen Weihnachtsfest. Zu den weniger schönen Seiten gehören demnach Stress, Streit und überzogene Erwartungen.

Die Weihnachtsstudie der Universität der Bundeswehr untersucht seit 2018 wie die Deutschen Weihnachten feiern. Anfang Dezember wurden 1.137 Personen mittels Onlinefragebogen durch ein Marktforschungsinstitut befragt. Die Erhebung wurde repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region quotiert.

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