45 Prozent der ZahnärztInnen wollen aus dem NHS aussteigen
Die BDA hatte 2.204 englische Zahnärztinnen und Zahnärzte befragt und hat nun die Ergebnisse der Umfrage im Vorfeld einer Anhörung im Gesundheitsausschuss am 24. Mai veröffentlicht . Sie belegen den drohenden Verlust von BehandlerInnen, Nachwuchsprobleme und schlechte Rahmenbedingungen. Konkret heißt es:
Drohender Verlust von BehandlerInnen:
75 Prozent gaben an, dass sie ihr NHS-Engagement in den nächsten zwölf Monaten wahrscheinlich reduzieren.
47 Prozent gaben an, dass sie womöglich ihre Tätigkeit wechseln oder vorzeitig in Rente gehen werden.
45 Prozent sagten, dass sie sich wahrscheinlich vollständig aus dem NHS zurückziehen und anschließend ausschließlich privatärztlich praktizieren.
Nachwuchsprobleme
65 Prozent gaben an, in ihren Praxen offene Stellen für Zahnärzte zu haben.
82 Prozent derjenigen, die offene Stellen melden, nannten die Konditionen im NHS als ein Haupthindernis für die Besetzung von Stellen.
59 Prozent nannten Probleme im Zusammenhang mit der Vergütungshöhe.
30 Prozent haben eigenen Angaben zufolge Schwierigkeiten, Kandidaten zur Arbeit in abgelegenen, ländlichen oder benachteiligten Gemeinden zu motivieren.
29 Prozent berichteten, dass die offenen Stellen seit mehr als einem Jahr unbesetzt sind.
Schlechte Rahmenbedingungen
87 Prozent gaben an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten Symptome von Stress, Burn-out oder anderen psychischen Problemen erlebt haben.
86 Prozent berichten, in ihrer Praxis körperlich oder verbal von Patienten angegriffen worden zu sein.
75 Prozent beklagen, dass sie nicht in der Lage sind, sich genügend Zeit für ihre Patienten zu nehmen.
Die BDA berichtet weiter, dass seit Pandemiebeginn bereits rund 3.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte den NHS verlassen haben, und betont, dass die neuen Daten den bisher deutlichsten Hinweis auf das Ausmaß der Krise geben, mit der die NHS-Zahnmedizin konfrontiert ist.
„Diese Regierung hat dafür gesorgt, dass viele Zahnärzte in diesem Dienst keine Zukunft sehen können. Ohne dringende Reformen und angemessene Finanzmittel gibt es wenig Hoffnung, dass wir diesen Exodus stoppen können”, sagt Shawn Charlwood vom BDA. So werde die „NHS-Zahnmedizin sterben” und Millionen von Patienten ohne Behandlungsoptionen zurücklassen.