8 Prozent der Patienten haben einen nicht diagnostizierten Diabetes
Die Ergebnisse der dreijährigen „DiabetRisk“-Studie wurden jüngst auf einem SEPA-Symposium veröffentlicht. Die Studie ergab, dass unter Verwendung eines FINDRISC-Fragebogens (FINnish Diabetes Risk Score), der von jedem Patienten alleine ausgefüllt wurde, eine nicht diagnostizierte Hyperglykämie mit einer Genauigkeit von 87 Prozent festgestellt wurde.
Der Fragebogen bewertete Risikofaktoren wie Alter, Obst- und Gemüsekonsum, körperliche Bewegung sowie eine Familienanamnese von Diabetes mellitus und enthielt eine grundlegende parodontale Untersuchung. Durch Hinzufügen eines HbA1c-Glukosetests zu den Fragebogenergebnissen wurde die Diagnosegenauigkeit auf 96 Prozent erhöht. Am Ende wurden von 1.143 Patienten 97 mit einem bis dahin nicht diagnostiziertem Diabetes oder Prädiabetes identifiziert.
Die Kosten betragen 10 Euro pro Patient
Die Studie bestätigte auch den engen Zusammenhang zwischen parodontaler Gesundheit und Diabetes in Form einer anerkannten bidirektionalen Beziehung. So wurde beobachtet, dass „Patienten mit schlechterer Zahnfleischgesundheit häufiger an Prädiabetes oder Diabetes leiden“, berichtete Dr. David Herrera, Leiter des Projekts und Professor an der Complutense-Universität von Madrid, laut SEPA-Mitteilung .
Das genutzte Screening-Protokoll sei nicht nur einfach in der Zahnarztpraxis zu implementieren, betonte Studienkoordinator Dr. Eduardo Montero, sondern mit Kosten von 10 Euro pro Patient auch „erschwinglich“. In Anbetracht der jüngsten Schätzungen, wonach etwa 6 Prozent der spanischen Bevölkerung an nicht diagnostiziertem Diabetes leiden sei es
„
sehr wichtig, dass ein relevanter Prozentsatz dieser Probanden in der Zahnklinik identifiziert werden kann“, erklärte Montero. Das hebe auch noch einmal die Wichtigkeit der Zahnärzte für die allgemeine Gesundheit der Patienten hervor.
In Deutschland leiden nach Angaben des RKI geschätzt 2 Prozent an nicht diagnostiziertem Diabetes.