Ukrainekrieg

Ärzteschaft steht für Versorgung von Verletzten und Geflüchteten bereit

LL/pm
Gesellschaft
Die Bundesregierung bringt im Ukrainekrieg medizinische Hilfe auf den Weg und schafft dafür gerade die Rahmenbedingungen. Bundesgesundheitsminister Lauterbach rechnet mit einer „enormen Herausforderung“. Gleichzeitig erklären die Vertragsärztinnen und -ärzte ihre volle Unterstützung.

Medizinische Bedarfsgüter wie Verbandsmittel, Arzneimittel und Injektionsmittel sowie Schmerzmittel sollen zügig in die Ukraine gebracht werden. Dort sind diese Güter inzwischen knapp. Beispielsweise können Diabetiker dort nicht mehr ausreichend mit Insulin versorgt werden, da das größte Insulinlager zerstört wurde.

Für die Organisation der Versorgung stehe die deutsche Regierung in stetigem Kontakt mit ukrainischen Stellen, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses des Bundestags am Donnerstag. Die Hilfen und deren Finanzierung sowie die Verteilung der Geflüchteten in der ganzen Bundesrepublik sollen schnell und unbürokratisch organisiert werden, so das aktuelle Ziel.

Lauterbach rechnet mit großer Zahl von Geflüchteten mit Risikofaktoren

Die medizinische Hilfe gelte ebenso für die Geflüchteten. Ihnen sei die medizinische Versorgung zugesichert. Weiter soll ein allgemeines Impfangebot gemacht werden – inklusive der COVID-Impfung. Die Impfquote in der Ukraine sei relativ gering, die Sterblichkeit hoch, betonte Lauterbach. Er rechne mit einer großen Zahl von Geflüchteten. Unter ihnen befänden sich auch zahlreiche Menschen mit erheblichen Risikofaktoren, die daher als besonders gefährdet gelten.

Niedergelassene stehen für die Versorgung bereit

„Die Niedergelassenen stehen für die Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine bereit“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen am Donnerstag. Man stehe in engem Austausch mit dem Bundesgesundheitsministerium, wie sich die medizinische Versorgung für die Geflüchteten flächendeckend sicherstellen lasse.

Bei der Veranstaltung „PraxisImCheck” der KBV sagte Lauterbach direkt zu Beginn: „Ich bin dankbar, dass die Ärzteschaft hier kollektiv bereit ist, sich der unfassbaren Dramatik der Lage anzunehmen. Wir müssen hier tatsächlich mit dem Schlimmsten rechnen – mit Verletzten und Versehrten und mit Flüchtlingen, die ihre medizinische Versorgung eingebüßt haben.” Er sei beeindruckt, wie schnell sich die deutsche Ärzteschaft ihre Bereitschaft zur flächendeckenden Unterstützung bereit erklärt hat.

Gassen hob hervor: „Neben der medizinischen Betreuung wird vor allem auch die psychologische Betreuung sehr wichtig sein.“ Er zeigte sich überzeugt, dass die Ärzte- und Psychotherapeutenschaft hier entscheidend unterstützen könne. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen stehen bereit – jetzt muss die Bundesregierung so schnell wie möglich die Rahmenbedingungen schaffen“.

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