World Dental Federation (FDI)

Aktionstag will Notwendigkeit guter Mundhygiene vermitteln

LL
Gesellschaft
Am 20. März veranstaltet der Weltzahnärzteverband FDI wieder den Weltmundgesundheitstag. Das Motto 2024 lautet „A happy mouth is a happy body!“

Der Weltmundgesundheitstag zielt darauf ab, den Menschen das Wissen, die Instrumente und das Selbstvertrauen für eine gute Mundgesundheit zu vermitteln, schreibt die FDI. Sie will Aufmerksamkeit schaffen, denn Mundkrankheiten seien in vielen Ländern ein großes Gesundheitsproblem und beeinträchtigen die Menschen ein Leben lang – mit Schmerzen und Unwohlsein, sozialer Isolation und Verlust des Selbstbewusstseins. Zudem seien sie oft mit anderen ernsten Gesundheitsproblemen verbunden. Doch es gibt keinen Grund zu leiden: Die meisten Mundkrankheiten sind weitgehend vermeidbar und können im Frühstadium behandelt werden, so die Botschaft.

Bereits im Alter von sechs Monaten können Kinder eine zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung in Anspruch nehmen. „Viele Eltern scheinen nicht zu wissen, dass die gesetzliche Krankenversicherung diese Chance bietet. Wir können nur appellieren, sie auch zu nutzen“, erinnert Dr. Jana Lo Scalzo, Zahnärztin und stellvertretende Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) Berlin. Die Gewöhnung an ein regelmäßiges, richtiges Zähneputzen sei die Grundlage einer späteren guten Mundhygiene.

DGMKG informiert über Ektodermale Dysplasie

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht auf die Wichtigkeit einer guten Zahngesundheit aufmerksam, auf sogenannte seltene genetisch bedingte Zahnerkrankungen. Zahnnichtanlagen sind – entgegen ihrer Einordnung als seltene Erkrankung – die häufigste Fehlbildung des Menschen und sollten zusammen mit anderen seltenen Zahnerkrankungen stärker in den Fokus kommen, findet die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG). Sie informiert anlässlich des Weltmundgesundheitstages über die hypohydrotische Variante der Ektodermalen Dysplasie (ED).

Wenn bei dieser Erkrankung sechs oder mehr bleibende Zähne nicht angelegt sind, sprechen Experten von einer Oligodontie. Die Symptome sind zudem zugespitzte bleibende Zähne, zu wenig Schweißdrüsen und fehlgebildete Nägel sowie eine dünne Behaarung. Derzeit entsteht eine S3-Leitlinie zu seltenen Zahnerkrankungen, die unter anderem auf die Betreuung von ED-Patienten eingeht. Demnach sollten Betroffene möglichst in einem interdisziplinären Team von Medizinern, Zahnmedizinern und MKG-Chirurgen betreut werden.

„ED fällt häufig erst beim Zahnwechsel auf“

„Die hypohydrotischen Formen der Ektodermale Dysplasie (ED) sind häufig durch die Oligodontie besonders kompliziert“, erklärt Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Hendrik Terheyden von der DGMKG. „Das Milchzahngebiss zeigt meistens nur geringe Auffälligkeiten aber im bleibenden Gebiss fehlen häufig mehr als sechs Zähne oder manchmal sogar alle. Die noch vorhandenen Zähne sind oft in der Form zugespitzt.“ Solche Zähne machen bei intaktem Zahnschmelz in der Regel keine Beschwerden, so dass der behandelnde Zahnarzt sie erhalten und eventuell mit Komposit aufbauen kann. Die ED fällt häufig erst beim Zahnwechsel auf, wenn bei acht- bis zwölfjährigen Kindern zum ersten Mal eine Kieferröntgenaufnahme angefertigt wird.

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