Medizin

Antivirulenztherapie gegen Antibiotikaresistenzen

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Da viele Antibiotika aufgrund der Resistenzen vieler Keime keine Therapiemöglichkeiten mehr bieten, sind Alternativen zur Behandlung von Infektionen mit multiresistenten Bakterien dringend erforderlich. Dazu zählt auch die Antivirulenz-Therapie.

Sie zielt darauf ab, die Eigenschaften eines Erregers, die eine erfolgreiche Besiedlung des Wirtes ermöglichen - sogenannte Virulenzfaktoren - durch spezifische Arzneistoffe direkt im Körper abzuschwächen.

Um die Anwendbarkeit dieser Antivirulenz-Strategien zu überprüfen, entschlüsselten HZI-Forscher jetzt erstmals im Organismus das Zusammenspiel von Bakterien mit dem Immunsystem von Mäusen.

Am Beispiel von Staphylococcus aureus entdeckten sie, dass sich Unterschiede in der Immunantwort von Mäusen und die daraus resultierenden unterschiedlichen Krankheitsverläufe stark auf die Ausprägung der spezifischen Virulenz eines Erregers auswirken.

Dies wiederum beeinflusst die Effektivität von Antivirulenz-Strategien. Da sich die Immunantwort aber auch bei Menschen individuell unterscheidet, zeigen diese Ergebnisse, dass ein erfolgreicher Einsatz dieser "alternativen" Antivirulenz-Therapie in der Klinik vor allem im Rahmen einer personalisierten Infektionsmedizin möglich sein wird.

Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher jetzt im Fachjournal Nature Communications.

Robert Thänert, Oliver Goldmann, Andreas Beineke and Eva Medina: Host-inherent variability influences the transcriptional response of Staphylococcus aureus during in vivo infection. Nature Communications, 2017; DOI: 10.1038/NCOMMS14268

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