Nach massiven Problemen infolge einer IT-Umstellung

apoBank will Kunden finanziell entschädigen

silv
Schritt für Schritt will die apoBank zurück zur Normalität: Massive Pannen nach einer IT-Umstellung haben viele Kunden verärgert. Nun will die Bank sie für kleine finanzielle Schäden entschädigen.

„Wir sind unverändert in der Stabilisierungsphase“, sagt eine Unternehmenssprecherin gegenüber zm-online. Das bedeute für das Tagesgeschäft, dass viele Störungen behoben sind, einige aber noch bestehen. „Wir sind noch nicht da, wo wir am Ende hin möchten.“ Zahlen darüber, wie viele Beschwerdefälle bisher gemeldet wurden, hat das Unternehmen nicht. Die bisher durch die IT-Umstellung entstandenen Kosten liegen laut Bank "im mittleren dreistelligen Millionenbereich".

Erstattungen für kleinere Kunden-Schäden

Das Ziel für die kommenden Wochen ist klar definiert: Die apoBank-Kunden sollen mit dem Service wieder zufrieden sein. „Im Monat Juni verzichten wir auf die Berechnung von Buchungsposten und der Entgelte im Zusammenhang mit der Kontoführung unserer Kunden“, so die apoBank-Sprecherin. Außerdem sollen kleinere finanzielle Schäden, die Kunden durch verspätete und durch die Bankpannen verschuldete Überweisungen entstanden sind, wie zum Beispiel Mahngebühren, kompensiert werden. Eine Höchstsumme benennt die Bank hierbei nicht.

So soll es funktionieren: „Unsere Kunden sollen uns bitte online mitteilen, welche Kosten aufgrund der Unannehmlichkeiten der vergangenen Wochen für sie entstanden sind. Darunter fallen zum Beispiel Mahngebühren. Wir brauchen jedenfalls nachvollziehbare Angaben“, so die Sprecherin. Sie versichert: „Wir werden die Anträge innerhalb von drei Wochen bearbeiten.“ So die Bank den Anspruch anerkennt, soll eine rasche Überweisung erfolgen.  

Dividenden-Ausschüttung ist nach wie vor geplant

Zu Pfingsten hatte die apoBank, die rund 40.000 Zahnärzte zu ihren Kunden zählt, eine umfangreiche IT-Umstellung gestartet, die vor allem Finanztransaktionen beim Online-Banking einschränkte. Das Kernbanksystem wurde vom genossenschaftlichen Anbieter Fiducia auf die Software des Schweizer Finanzdienstleisters Avaloq umgestellt. Das ging technisch nicht reibungslos über die Bühne. Kunden beschweren sich seitdem über teils massive technische Probleme, die Nichterreichbarkeit ihrer Konten und nicht oder verspätet ausgeführte Überweisungen beinhalteten.

Im vergangenen Mai hatte das Bankhaus bekanntgegeben, dass die Dividende für das Jahr 2019 abgesenkt werden soll. Statt wie in den vergangenen Jahren üblich 4 Prozent, sollen nur 2 Prozent an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Die Bankensprecherin gegenüber zm-online: „Die Auszahlung der Dividende erfolgt frühestens zum 1. Oktober 2020, es sei denn, die Auszahlung ist zu diesem Zeitpunkt aus Sicht des Vorstands wirtschaftlich oder aus sonstigen Gründen - zum Beispiel aufsichtsrechtliche Vorgaben - nicht vertretbar oder zulässig.“ Der Vorstand des Ressorts Privatkunden, Olaf Klose, hatte die apoBank Mitte Juni verlassen.

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