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Streikaktion der ABDA

Blackout in deutschen Apotheken

sth
Politik
Unter dem Motto „Versorgungsblackout“ brennt heute in vielen deutschen Apotheken nur die Notbeleuchtung. Mit der Protestaktion will die ABDA auf das bundesweite Apothekensterben aufmerksam machen.

„Grund für die Aktion ist die wirtschaftliche Schieflage der Apotheken: Das Honorar wurde seit nunmehr 13 Jahren nicht erhöht. Im selben Zeitraum sind die Kosten um 65 Prozent geklettert“, teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) mit. Die „chronische Unterfinanzierung“ sei ein Grund für das Apothekensterben in Deutschland. Deren Zahl ist nach Angaben der ABDA von 2013 bis 2025 um 19 Prozent zurückgegangen.

Die ausbleibende Hilfe bedrohe die Arzneimittelversorgung

Die ausbleibende finanzielle Hilfe der Bundesregierung bedrohe die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln, mahnte ABDA-Präsident Thomas Preis. Er forderte die Bundesregierung auf, das Festhonorar der Apothekerinnen und Apotheker anzuheben.

Im Koalitionsvertrag sei angekündigt worden, dass Festhonorar bei jeder Abgabe eines rezeptpflichtigen Medikaments von aktuell 8,35 Euro auf 9,50 Euro zu erhöhen. „In den Referentenentwurf für ein Apothekenversorgungs-Weiterentwicklungsgesetz (ApoVWG) von 20. Oktober 2025 ist dagegen die Erhöhung des Festhonorars von 8,35 auf 9,50 Euro nicht aufgenommen worden“, kritisierte die ABDA.

Das Bundeskabinett berät heute über das ApoVWG. An dem Gesetzesentwurf stoßen sich auch ärztliche Berufsverbände – allerdings aus anderen Gründen. In einem gemeinsamen Presse-Statement warnen unter anderem die Bundesärztekammer, der Hartmannbund sowie die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Marburger Bund vor aus ihrer Sicht „negativen Folgen für die Patientenversorgung“.

Die Ärzteschaft lehnt die Apothekenreform ab

Insbesondere der Plan, dass Apotheken im Zuge des Gesetzes verschreibungspflichtige Medikamente ohne ärztliches Rezept abgeben und künftig das Verimpfen aller Totimpfstoffe vornehmen dürfen, wird kritisiert.

„Von diesem Gesetzentwurf profitieren weder die Apothekerschaft noch die Ärzteschaft – und erst recht nicht unsere Patientinnen und Patienten."

aus dem Brief vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V. (BVKJ), dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e. V. (BDI), der Bundesärztekammer (BÄK), dem Hartmannbund, dem Hausärztinnen- und Hausärzteverband e. V., der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), dem Marburger Bund, dem Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands e. V. (SpiFa) sowie dem Virchowbund

„Niemand bestreitet den Wert und die fachlichen Kompetenzen der Vor-Ort-Apotheken. Aber so zu tun, als würde irgendwer von dieser völlig unsystematischen Übertragung ärztlicher Kompetenzen auf Apotheken profitieren, ist absurd“, schreibt das Bündnis in seinem Statement. „Diese Maßnahmen werden weder die Apotheken stärken noch die Versorgung verbessern. Im Gegenteil: Sie werden konsekutiv zusätzliche Arztkontakte nach sich ziehen.“

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