Apotheker fordern mehr Fairness von Kassen
Dies betreffe sowohl die bevorstehenden Verhandlungen über den Apothekenabschlag als auch das verantwortungsvolle Abschließen von Rabattverträgen, sagte Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV): "Das Verhältnis von uns Apothekern zu den Krankenkassen sollte ein faires und partnerschaftliches sein."
Zum Abschlag der Apotheken zugunsten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sagte Becker: "Es ist vom Status Quo ante aus zu verhandeln und der lautet unmissverständlich 1,75 Euro. Sollte der GKV-Spitzenverband jedoch keine Einigungsbereitschaft zeigen, dann wissen wir unsere Kolleginnen und Kollegen solidarisch und kollektiv hinter uns."
Für 2011 und 2012 wurde per Gesetz ein Sonderopfer der Apotheker durch Erhöhung des Abschlags von 1,75 auf 2,05 Euro pro rezeptpflichtiger Arzneimittelpackung festgelegt; für 2013 stehen Verhandlungen an. "Falls der GKV-Spitzenverband den Ausgangswert für die Verhandlungen anders sehen sollte, wird der Deutsche Apothekerverband sehr schnell die Schiedsstelle anrufen."
Becker: "Womit wir uns nicht abfinden wollen, ist, dass immer wieder Arzneimittel unter Vertrag genommen werden, die nicht oder nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen." Das Chaos mit den Grippe-Impfstoffen, das derzeit in einigen Bundesländern herrsche, sei ein aktuelles Beispiel für die Probleme bei Ausschreibungen der Kassen, so Becker. "Die Verantwortung liegt hier klar und eindeutig bei den Kassen. Wer milliardenschwere Einsparungen generieren will, der muss seine Verträge sauber aufsetzen und sauber in den Markt einführen."
Bis zum 13. Oktober findet in München der Deutsche Apothekertag statt.