Tumor-Screening

Atemtest zur Diagnostik von Mundhöhlenkrebs

br
Zahnmedizin
Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) in Dresden wurde nun eine Pilotstudie vorgestellt, die das Potenzial eines Atemtestes als Screeningmaßnahme für die Diagnostik von Mundhöhlenkrebs untersuchen sollte.

Seit Jahrzehnten wird an Methoden geforscht, Mundhöhlenkrebs möglichst frühzeitig diagnostizieren zu können. Doch keines der zahlreich entwickelten Verfahren konnte sich bislang als überzeugende, valide Technik der Früherkennung durchsetzen.

Bis heute bleibt die klinische Inspektion durch den Spezialisten und die im Falle eines Verdachts anschließende Probibiopsie mit pathohistologischer Befundung die Methode der Wahl, um Mundhöhlenkrebs sicher zu diagnostizieren.

Im Rahmen der Studie gaben zehn Patienten, die an Mundhöhlenkrebs erkrankt waren, jeweils vor und nach der chirurgischen Therapie eine Atemprobe ab, die mittels

Gaschromathographie

(gekoppelt

mit

Massenspektrometrie)

analysiert

wurde. Dabei konnten spezifische

flüchtige Kohlenstoffverbindungen

(volatile

organic

compounds;

VOCs) eindeutig identifiziert werden, die nach der vollständigen Resektion des Tumors verschwanden.

Mundhöhlenkrebs

Mundhöhlenkrebs hat sich in den vergangenen Jahren bei Männern zur fünfthäufigsten Krebsneuerkrankung entwickelt – noch vor weit bekannteren Krebsarten wie Magen- oder Nierenkrebs. Die 5-Jahres-Überlebensraten nach der Diagnose haben sich über Jahrzehnte hinweg nur geringfügig erhöht und schwanken um die 50 Prozent. Als Hauptursache gilt, dass Patienten zu spät und dann erst mit fortgeschrittenen Tumorstadien in der Praxis vorstellig werden. Da Tumore im Frühstadium erheblich bessere Heilungschancen bieten, kommt der Früherkennung eine wichtige Rolle zu.

Aus diesen Ergebnissen schlussfolgern nun die an der Studie beteiligten Wissenschaftler, dass das Atemtest-Screening mit der Detektion spezifischer VOC Potential für die Früherkennung eines unbekannten Plattenepithelkarzinoms und für das Rezidivmonitoring haben könnte. Insbesondere dürfte die Frage interessant sein, ob und inwieweit sich die identifizierten VOC auch bei Frühstadien der Karzinome zeigen und für ein entsprechendes Screening verwenden lassen.

Dr. Dr. Stefan Hartwig1, PD Dr. Dr. Jan Dirk Raguse2, Dr. Dorothee Pfitzner2, PD Dr. Robert Preissner2, Prof. Dr. Sebastian Paris2, Prof. Dr. Dr. Heiland Max2, PD Dr. Saskia Preissner2: Der Atemtest als Tumorscreening. Ergebnisse einer Pilotstudie zur VOC-Detektion. Posterpräsentation

1 Johannes Wesling Klinikum Minden. Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Deutschland; 2 Charité Berlin

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