Stiftung Warentest

Auch ohne Titandioxid putzt es sich gut

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Zahnmedizin
Stiftung Warentest hat Zahnpasta ohne Titandioxid getestet. Vier von 20 Produkten wurden mit „sehr gut“ bewertet.

Stiftung Warentest hat 20 Universalzahncremes getestet. Für den Test wurden ausschließlich Produkte ohne den umstrittenen Farbstoff Titandioxid ausgewählt. Insgesamt 15 Pasten bekamen das Testurteil „gut“ und vier „sehr gut“. Drei der Spitzenreiter zählen sogar zu den günstigsten im Test. Testsieger ist Prokudent (Rossmann) für 69 Cent pro Tube, das Schlusslicht bildet Pearls & Dents mit dem Gesamturteil befriedigend, da das Werbeversprechen, Verfärbungen effektiv zu entfernen, nur ausreichend erfüllt wurde.

Hinter „Cl 77891“ steckt Titandioxid

Bis vor Kurzem enthielt die klassische Rezeptur einer Zahnpasta den Farbstoff Titandioxid, der weiß leuchtende Effekte erzielt. Weil der Farbstoff womöglich das Erbgut schädigen kann, ist er seit August 2022 EU-weit in Lebensmitteln verboten. Die Sicherheit des Farbpigments in Pflegeprodukten wie Zahnpasten steht momentan auf dem Prüfstand. Schon im Vorjahr riet die Stiftung Warentest von Zahncremes mit Titandioxid ab, da auch hier der Stoff in den Körper gelangen kann. Der diesjährige Test zeigt, dass die Branche reagiert: Viele Hersteller haben Titandioxid bereits aus ihren Rezepturen verbannt, alle der 20 getesteten Zahnpasten sind frei von dem Farbstoff.

Optimale Zahnpflege ist mit einer veränderten Rezeptur auch ohne Titandioxid möglich: Alle geprüften Zahncremes schützen dank Fluorid sehr gut vor Karies. Um die Reinigungswirkung der Zahncremes zu testen, setzten die Experten der Stiftung Warentest Rinder-Schneidezähne einer Farblösung aus und putzten diese anschließend mit den verschiedenen Cremes. Vier der 20 Zahnpasten schlagen sich dabei insgesamt sehr gut. Drei der Testsieger gehören mit Preisen von 65 bis 69 Cent pro Tube sogar zu den billigsten getesteten Produkten.

Erstmalig wurde das Recycling geprüft

Einige Zahncremes enthalten zudem aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften Zink. Das ist laut Stiftung Warentest in Zahnpasta für Erwachsene sinnvoll. Kinder und Jugendliche sollten allerdings keine Produkte mit diesem Zusatz verwenden, da der Zink-Bedarf über die Nahrung meist ausreichend gedeckt ist und so die Gefahr einer Überdosierung besteht.

Untersucht wurden die Produkte im Hinblick auf Kariesprophylaxe, die Entfernung von Verfärbungen, die Verpackung sowie Deklaration und Werbeaussagen. Erstmalig wurde auch die Recyclingfähigkeit der Produkte unter die Lupe genommen, immerhin verbraucht jeder Deutsche rund fünf Tuben Zahnpasta pro Jahr. Die meisten der getesteten Produkte bestehen aus uneingeschränkt recycelbaren Kunststoffen. Lediglich zwei Produkte enthielten zusätzlich Aluminiumfolie und haben deshalb in der Kategorie Verpackung ein „mangelhaft“ kassiert.

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