Azubi-Gehälter: MFA im Mittelfeld
Für das gesamte Bundesgebiet lag 2015 der tarifliche Vergütungsdurchschnitt bei 826 Euro pro Monat - dies entspricht einem Anstieg von 3,9 Prozent, berichtet das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Seiner Auswertung zufolge verdienten Auszubildenden in Westdeutschland im Durchschnitt 832 Euro brutto, im Osten 769 Euro - dort wurden im Vorjahr 92 Prozent der westlichen Vergütungshöhe erreicht.
Vom Maurer bis zum Friseur
Zwischen den Ausbildungsberufen und -bereichen macht das BIBB erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe aus: Spitzenreiter sind die Bau-Berufe. So erhält ein Maurer im Westen durchschnittlich 1.057 Euro, im Osten 861 Euro. Auch die Ausbildungen zum Mechatroniker, zum Versicherungskaufmann oder in der Medientechnologie belegen vordere Plätze. Am schlechtesten verdienen Azubis im Friseurhandwerk: Hier betrug das Gehalt 494 Euro im Westen und 269 Euro im Osten. Angehende Floristen, Bäcker oder Maler und Lackierer werden ebenfalls schlecht entlohnt.
Erhebliche Unterschiede bei der Vergütung bestehen nach wie vor zwischen männlichen und weiblichen Auszubildenden: In Westdeutschland erhielten Männer in der Lehre 844 Euro pro Monat junge Frauen 811 Euro. In Ostdeutschland kamen Männer 786 Euro und Frauen 736 Euro.
"Frauenberufe" - noch immer schlechter bezahlt
Dem BIBB zufolge resultieren die abweichenden Vergütungsdurchschnitte ausschließlich aus der unterschiedlichen Verteilung von jungen Männern und Frauen auf die Ausbildungsberufe. In Berufen, in denen fast ausschließlich junge Männer ausgebildet werden, sind teilweise sehr hohe Ausbildungsvergütungen tariflich vereinbart. Umgekehrt liegen in einigen Berufen, in denen überwiegend junge Frauen vertreten sind, die Vergütungen sehr niedrig.
Keine flächendeckenden Tarifvereinbarungen für die ZFA
Auszubildende zur Medizinischen Fachangestellten, zu denen auch die ZFA zählen, listet das BIBB mit durchschnittlich 743 Euro Ausbildungsgehalt in West und Ost im Mittelfeld. Der Verband medizinischer Fachberufe (VmF) macht aber auf Nachfrage darauf aufmerksam, dass es für die Dentalbranche keine flächendeckenden Tarifvereinbarungen gibt.
Stattdessen handelte der VmF auf Länderebene Tarifverträge mit einigen Bundesländern aus. Dazu gehören Hamburg, Hessen, das Saarland und Westfalen-Lippe. Dort erhielten die angehenden ZFA 2015 im ersten Ausbildungsjahr 710 Euro, im zweiten 750 Euro und im dritten 800 Euro monatlich an Gehalt. Um einen Überblick über die Vergütungen für ZFA in den Bundesländern ohne bestehende Tarife zu erhalten, fragt der VmF regelmäßig bei den Zahnärztekammern der Länder nach deren Empfehlungen (siehe Grafik).
Seit 2012 wurden die tariflichen Ausbildungsvergütungen deutlich angehoben. Neben der guten Wirtschaftslage macht das BIBB vor allem den Nachwuchsmangel im Ausbildungsmarkt dafür verantwortlich.