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Bahr will Impfpflicht für Masern

jt/pm
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Das RKI zählt im ersten halben Jahr 2013 mehr Masernansteckungen als im gesamten Jahr 2012. Gesundheitsminister Daniel Bahr hält die Impfrate für zu niedrig und denkt laut über eine Impfpflicht nach.

"Die Risiken einer Masernerkrankung sind nicht zu unterschätzen, sie können zu einer Hirnhautentzündung und sogar zum Tod führen," sagte Bahr am Dienstag dem ZDF. Wenn die Zahlen der Impfungen nicht hoch genug sind, könne eine Impfpflicht gegen die gefährliche Infektionskrankheit helfen.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin wurden bis zum 17. Juni insgesamt 905 Masernfälle für 2013 gemeldet, die meisten davon aus Bayern (388) und Berlin (356). Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 166, im Jahr 2011 mehr als 1.600.

Verantwortungslose Eltern

Angesichts dieser Situation sei es verantwortungslos, wenn Eltern ihre Kinder nicht impfen ließen, sagte der Minister der "Bild"-Zeitung. In Skandinavien und den Vereinigten Staaten seien "Masern de facto ausgerottet, aber bei uns ist die Impfrate nicht hoch genug". Bleibt das so, werde die Diskussion über eine Impfpflicht kommen, so Bahr weiter. Es wäre die erste Impfpflicht seit Jahrzehnten.

Deutschland reißt die Hürde

Die Weltgesundheitsorganisation hatte sich das Ziel gesetzt, bis 2010 die Masern auch in der sogenannten Euroregion zu eliminieren. Das Ziel wurde auch wegen Deutschland verfehlt. Nun wird das Jahr 2015 angestrebt. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene haben keinen genügenden Impfschutz in Deutschland. Eine Impfpflicht hierzulande hatte es zuletzt vor 30 Jahren gegeben - gegen Pocken.

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