Barmer-GEK steckt Beitragsgelder in Start-ups
Wie die FAZ (24.8.) berichtet, ist der neue Fonds für Medizintechnologie in Nordrhein-Westfalen ansässig und soll 100 bis 120 Millionen Euro Kapital einwerben. Der Fonds wird verwaltet von Earlybird. Das Schwergewicht der Beteiligungen liege laut Earlybird auf Medizintechnik, Digital Health und Diagnostik. Durch die Kooperation des Fonds mit der Krankenkasse werde diese früh an der Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen beteiligt, heißt es in der FAZ.
"Gesundheitsangebote in den Versorgungsalltag integrieren"
Die Barmer-GEK will mit der Kooperation den medizinischen Fortschritt vorantreiben und neue Versorgungsformen ermöglichen. Auf Nachfrage der zm betont die Kasse, dass sie bereits heute in der GKV eine Vorreiterrolle einnehme, wenn es darum gehe, digitale Gesundheitsangebote in den Versorgungsalltag zu integrieren.
Ein Beispiel hierfür sei das telemedizinische Konsiliararztsystem PädExpert, das die allgemeinen Kinder- und Jugendärzte mit spezialisierten Fach-Pädiatern vernetzt. Es basiert auf einem speziell entwickelten Computerprogramm, mit dessen Hilfe Fach-Expertisen für pädiatrische Praxen in jeder Region in Deutschland schnell und zuverlässig zur Verfügung gestellt werden.
Auch die App auf Rezept, mit der Kinder ihre Sehschwäche spielerisch am Computer verbessern können und die elektronische Behandlungsinformation (eBI), bei der beispielsweise bei einem Krankenhausaufenthalt, die am Projekt beteiligten Krankenhäuser, wichtige Informationen zur Behandlungshistorie der Patienten einsehen und so mögliche Nebenwirkungen verschiedener Medikamente erkennen können, gehörten dazu.
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens werde das "Megathema des 21. Jahrhunderts" sein, erklärte ein Pressesprecher der Barmer-GEK gegenüber den zm. Die Kasse sieht ihren Beitrag in erster Linie als Investition in die Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung.
Wirtschaftsministerium sorgt für Garantie
Die Barmer-GEK beteiligt sich mit 15 Millionen Euro an den Fonds. Die anderen Zahler sind laut FAZ die staatliche NRW-Bank, die Versicherungsgruppe Generali, der Haushalts- und Medizingerätehersteller Miele und das Bundeswirtschaftsministerium, das einen Anteil des vom Bund verwalteten Sondervermögens aus dem European Recovery Program (ERP) einbringt.
Das ERP-Vermögen unterstütze die Kooperation - gemeinsam mit den Partnern des Fonds - mit einer Garantie. Die Rendite der Barmer-GEK auf ihren Investmentanteil werde auf zwei Prozent beschränkt, so der FAZ-Bericht.