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Barmer Zahnreport 2015

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Die Zahl der Füllungen ist seit Jahren rückläufig, so die KZBV. Trotzdem thematisiert der Barmer-GEK-Zahnreport 2015 die Therapieform. Ergebnis: Die Kassen können anhand ihrer Daten praktisch nichts zur Nachhaltigkeit sagen.

Nach einer Füllung müssen viele Zähne nach kurzer Zeit wieder therapiert werden, heißt es im Zahnreport. So müssten die Zahnärzte fast jeden dritten Zahn nach einer Füllung innerhalb von vier Jahren erneut einer Behandlung unterziehen. "Wir können praktisch nichts darüber sagen, wie nachhaltig eine Füllungstherapie ist", sagte Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK. So sei etwa unklar, welches Material und welche Füllungsart die Zahnärzte einsetzten.

Die im Report berichtete erneute Therapie jedes dritten Zahns mit Füllung innerhalb von vier Jahren könne nicht auf eine mangelhafte Behandlungsqualität in den Praxen zurückgeführt werden, lautet die Stellungnahme der KZBV. "Die Zahl zahnärztlicher Behandlungen von Karies mit Füllungen sinkt seit Jahren und wird voraussichtlich auch künftig weiter zurückgehen", so KZBV-Chef Dr. Wolfgang Eßer. "Vielmehr sollten weitere Anstrengungen bei der Prophylaxe und der verbesserten Mundhygiene der Patienten unternommen werden, bevor aus einer nicht nachvollziehbaren Datengrundlage falsche Schlüsse abgeleitet werden."

Amalgam zuverlässiges und unbedenkliches Material

Bei den seltenen Ausnahmen, in denen eine Füllung nicht den medizinischen Standards entspricht, greife die gesetzlich verbriefte, zweijährige Gewährleistung, so Eßer. Die Versorgungsrealität belege zweifelsfrei das durchgehend hohe Niveau zahnärztlicher Behandlungen im Bereich Karies. "Jeder Patient kann durch die gesetzlich verankerte Wahlmöglichkeit eine eigene, souveräne Entscheidung hinsichtlich Art und Umfang der jeweiligen Füllung treffen, um dann die gewünschte Versorgung zu erhalten."

Amalgam habe sich dabei als zuverlässiges und zugleich gesundheitlich unbedenkliches Material für Füllungen im Rahmen der Regelversorgung zulasten der GKV bewährt. "Gold- und Keramikinlays sind höherwertige Alternativen, die Patienten durch eine gesetzlich geregelte freie Entscheidungsmöglichkeit jederzeit zur Verfügung stehen."

Präventionsstrategien benötigen Kontinuität über das gesamte Leben

„Auch wenn Patienten heutzutage bei der Füllungstherapie eine hervorragende Auswahl an wissenschaftlich anerkannten Therapieoptionen haben – von der kostengünstigen Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung bis zu höchst ästhetischen Lösungen mit Zuzahlung – bleibt der gesunde, kariesfreie Zahn das anstrebenswerte Ziel,“ erklärt BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich.

"Karies ist die häufigste chronisch degenerative Erkrankung und wird durch Füllungsmaßnahmen lediglich repariert, aber nicht geheilt", so Oesterreich weiter. "Eine lebensbegleitende Vorsorge, vom ersten Zahn an und weiter über alle Altersphasen, hilft, Karies zu verhindern." Darum sei der Gesetzgeber gefordert, im Rahmen des Präventionsgesetzes (Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention) eine bessere zahnärztliche Versorgung insbesondere von Kleinkindern von 0 bis 3 Jahren festzuschreiben. Vor den Krankenkassen stehe die Aufgabe, so die BZÄK weiter, die vorhandenen Ergebnisse der Versorgungsforschung zu nutzen, um bundesweit einheitliche Lösungen für die Bekämpfung der frühkindlichen Karies zu befördern.

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