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Barrieren abbauen

sg/pm
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Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der medizinischen Versorgung ist verbesserungswürdig. Vier zahn-/medizinische Standesorganisationen baten heute zum Arbeitsgespräch, um dies zu ändern.

Die bessere medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen stand im Fokus der Veranstaltung "Barrieren abbauen“ in Berlin. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Bundesärztekammer (BÄK), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hatten den Erfahrungsaustausch angeregt und Betroffene und Experten eingeladen.

Barrierefreiheit, darin war man sich einig, bedeute nicht nur an Rampen und Fahrstühle zu denken, sondern allen Menschen einen leichten Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen. Unter den 9,6 Millionen Menschen mit Behinderung seien auch Patienten mit Sehbehinderung, mit einer Hörschädigung oder mit geistiger Behinderung. Auch für sie müssten Wege gefunden werden, sich in Krankenhäusern und Arztpraxen einfach zurechtzufinden.

Was schon auf den Weg gebracht wurde

Dabei helfe es schon, sich klar und deutlich gegenüber Patienten mit Behinderung auszudrücken oder gut sichtbare Schilder anzubringen. "Mit solch einfachen, praktischen Tipps hilft die KBV, Praxisinhabern Maßnahmen aufzuzeigen, die auch ohne großen finanziellen Aufwand umsetzbar sind“, so Dipl.-Med. Regina Feldmann, Vorstand der KBV.

Dr. Christoph von Ascheraden, Vorstandsmitglied der BÄK, verwies darauf, dass viele Vorgaben des Gesetzes über die Rechte von Menschen mit Behinderungen mittlerweile auf den Weg gebracht  worden seien. "Wir sind jedoch noch weit davon entfernt, alle Inhalte und Zielsetzungen des Gesetzes verwirklicht zu haben.“

Die besondere Situation in der Zahnmedizin

Dr. Wolfgang Eßer, stellvertretender Vorsitzender der KZBV, führte aus: "Wir haben in der Zahnmedizin eine besondere Situation. Der gesamte Leistungskatalog baut darauf auf, dass eigenverantwortlich Mundhygiene betrieben wird. Menschen mit Behinderung können diese Voraussetzung oft nicht erfüllen und bekommen daher nicht die  Betreuung, die sie brauchen. Diese Barrieren wollen wir mit unserem Versorgungskonzept abbauen.“

Gerade für Zahnärzte sei es schwierig, Menschen mit einer geistigen Behinderung zu erklären, was bei einer Untersuchung passiert und aus welchem Grund. Deshalb sei hier der richtige Umgang mit den Patienten besonders wichtig.

Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vize-Präsident der BZÄK, betonte, dass man externe und interne Barrieren angehen will. „Eine wertschätzende Einstellung und eine offene kommunikative Haltung gegenüber Menschen mit Behinderung sollten für Ärzte und Zahnärzte – aber auch für die  Gesellschaft insgesamt – ein Selbstverständnis sein“, sagte er.

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