Best Practice Adhäsivsysteme - Teil 4

Gerd Göstemeyer, Aline Reiner, Uwe Blunck
Zahnmedizin
Dentale Adhäsivsysteme können je nach Anwendungsverfahren in zwei Gruppen unterteilt werden: Etch&Rinse- und selbstätzende Systeme. Gerd Göstemeyer, Aline Reiner und Uwe Blunck zeigen die Best Practice in unserer vierteiligen Bilderstrecke. Teil 4: die SE Ein-Schritt-Applikation.

Dentale Adhäsivsysteme können nach Anwendungsverfahren in zwei Gruppen unterteilt werden: Etch&Rinse- und selbstätzende Systeme. Vor der Applikation eines Etch&Rinse-Systems ist es notwendig, die Kavität mit Phosphorsäure zu konditionieren. Dabei wird die Säure meistens in Form eines Gels auf die Zahnoberfläche aufgetragen (Etch) und nach einer gewissen Einwirkzeit abgespült (Rinse). Auf die so konditionierte Zahnoberfläche wird das Adhäsivsystem aufgetragen, das aus einer (Ein-Flaschen-Etch&Rinse-System) oder mehreren Komponenten (Mehr-Flaschen-Etch&Rinse-System) bestehen kann.

Bei den selbstätzenden Adhäsivsystemen ist eine separate Ätzung nicht zwingend erforderlich. Die Konditionierung geschieht hier mithilfe von sauren Monomer-Lösungen, die bereits im Adhäsivsystem enthalten sind. Es ist jedoch empfehlenswert, vor dem Auftragen eines selbstätzenden Adhäsivs die Schmelzanteile der Kavität mit Phosphorsäure zu konditionieren.

Diese Vorgehensweise trägt zu einer Verbesserung des Haftverbundes zum Schmelz bei. Bei den selbstätzenden Adhäsivsystemen können Primer und Adhäsiv getrennt (selbstätzende Adhäsive mit Zwei-Schritt-Applikation) oder als Gemisch vorliegen (All-in-one-Adhäsive). Eine Neuentwicklung auf dem Gebiet der Adhäsivsysteme stellen die Universal-Adhäsive dar. Diese lassen sich sowohl in der Etch&Rinse-Technik als auch als selbstätzendes Adhäsiv einsetzen.

Teil 4: Selbstätzende Adhäsivsysteme mit Ein-Schritt-Applikation ("All-in-one-Adhäsivsysteme")

Bei den All-in-one-Systemen wird das Ätzen, Primen und Bonden in einem Arbeitsschritt durchgeführt. Das Adhäsiv kann aus zwei Komponenten bestehen, die vor der Anwendung angemischt werden müssen, oder es liegt bereits gebrauchsfertig als Einflaschen-Präparat vor. Aufgrund einer schlechteren Haftung zum Schmelz im Vergleich zu Etch&Rinse-Systemen sollten All-in-one-Systeme eher bei wenig belasteten Füllungen eingesetzt werden.

Dr. Gerd Göstemeyer und Dr. Uwe BlunckCharité - Universitätsmedizin BerlinCharitéCentrum für Zahn-, Mund- und KieferheilkundeAbteilung für Zahnerhaltung und PräventivzahnmedizinAßmannshauser Str. 4-6, 14197 Berlin-WilmersdorfGerd.Goestemeyer@charite.deublunck@charite.de

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