Bewertungssystem statt Pflege-TÜV
Auf dem MDK-Kongress gestern in Berlin diskutierte der MDK mit Fachleuten aus Politik, Gesundheitswesen und Wissenschaft über die Weiterentwicklung der Pflegequalität für Pflegeheime und ambulante Dienste.
Ein neues Bewertungssystem soll die umstrittenen Pflegenoten ablösen und damit stärker als bisher die bewohnerbezogene Qualität ins Zentrum der MDK-Prüfungen rücken. Die Heime sind erstmals ab 2019 nach dem neuen Bewertungssystem zu prüfen. Konkrete Vorschläge sollen in diesem Sommer vorliegen.
"Im Fokus steht: Welche Pflegequalität kommt beim pflegebedürftigen Menschen tatsächlich an?", erläuterte Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS). "Themen wie die Förderung der Mobilität, die Unterstützung bei herausforderndem Verhalten und die soziale Betreuung werden künftige Prüfinhalte für den MDK sein. Und auch die sogenannte Qualitätstransparenz - also das bisherige Darstellen der Pflegequalität in Pflegenoten - wird sich grundlegend verändern. Festgestellte Qualitätsmängel, die im bisherigen Pflegenotensystem wenig transparent dargestellt sind, sollen in Zukunft für den Verbraucher besser erkennbar werden."
Bei der Bewertung der Qualität wird in Zukunft zwischen Ergebnisdefiziten, Prozessdefiziten und Dokumentationsdefiziten unterschieden, kündigte Pick weiter an. Der MDK wolle einen stärkeren Fokus auf den Umgang mit Schmerzen legen. Auf der anderen Seite würden einrichtungsbezogene Strukturprüfinhalte wie zum Beispiel Ausstattung und infrastrukturelle Anbindung des Heims gestrafft werden.
Zum Hintergrund: Pflege-TÜV
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