Medizin

Bisphosphonate stärken freie Radikale

sp/pm
Nachrichten
Frauen, die in der Post-Menopause mit Aminobisphosphonaten gegen Osteoporose behandelt werden, bilden weniger Coenzym Q10 und haben auch weniger Vitamin E im Blut.

Heute werden Knochenerkrankungen wie Osteoporose bei Frauen in der Post-Menopause sowie ossäre Metastasen einiger Tumore (wie Mamma-CA) standardmäßig mit Aminobisphosphonaten behandelt. Der Wirkstoff verhindert den fortschreitenden Abbau der Knochensubstanz, indem er die Osteoklastenaktivität hemmt. Als Nebenwirkungen einer Langzeittherapie mit diesem Medikament können aber auch Knochen- und Gelenkschmerzen auftreten.

Coenzym Q10 ist maßgeblich an der Energieversorgung des Körpers beteiligt. Aber es hat auch noch eine weitere wichtige Funktion: Als Antioxidantien fangen Coenzym Q10 und auch Vitamin E freie Radikale in der Zelle ab, die Zellbestandteile zerstören, fanden Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) heraus.

Neuer Ansatz zur Verringerung der Nebenwirkungen

„Die Ergebnisse dieser Studie eröffnen uns einen ganz neuen Ansatzpunkt, um langfristig die Nebenwirkungen einer Osteoporose-Therapie mit Aminobisphosphonaten zu verbessern“, sagt Prof. Dieter Kabelitz , Leiter des Instituts für Immunologie am CAU.

Für die Behandlung von Fettstoffwechselstörungen ist bereits beschrieben, dass ein Mangel an Coenzym Q10 Muskel- und Knochenschmerzen verursachen kann. Diese können als Nebenwirkungen bei einer Behandlung mit Statinen auftreten, die den Cholesterinwert senken sollen. „In weiterführenden Studien wollen wir nun untersuchen, ob die reduzierten Coenzym Q10- und Vitamin E-Spiegel wirklich die Ursache für bestimmte Nebenwirkungen bei Therapien mit Aminobisphosphonaten sind“, erklärt Kabelitz die nächsten Schritte für das Forschungsprojekt.

Sollte sich diese Vermutung bestätigen, könne eine therapeutische Gabe von Coenzym Q10 möglicherweise entsprechende Nebenwirkungen verringern oder sogar verhindern.

Nitrogen-bisphosphonate therapy is linked to compromised coenzyme Q10 and vitamin E status in postmenopausal women. Kalyan S, Huebbe P, Esatbeyoglu T, Niklowitz P, Côté HC, Rimbach G, Kabelitz D. J Clin Endocrinol Metab. 2014 Jan 13. doi: 10.1210/jc2013-3648.

In der Zahnheilkunde wird seit geraumer Zeit das Problem der Bisphosphonat-induzierten Kiefernekrose (BRONJ) beschrieben. Die mit dem Wirkstoff therapierten Patienten sollten einer besonderen zahnärztlichen Kontrolle unterzogen werden . Leitlinie Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrosen

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.