Technische Hochschule Ulm (THU)

Bund fördert Forschung zu Implantatmaterial mit 1,6 Millionen Euro

br
Zahnmedizin
Das BMBF fördert zwei Verbundprojekte zur Entwicklung eines neuen titanbasierten Implantatmaterials, das den unkomplizierten Wechsel zwischen herausnehmbarer und festsitzender Versorgung ermöglichen soll.

In einem auf drei Jahre angelegten und in der Fördermaßname „KMU-Innovativ“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „Neue Titanlegierungen für reversible Zahnimplantate mit höchster Festigkeit (TiReZa)“ wird ein neuartiger Titanwerkstoff der dritten Generation erforscht. Die Legierung „TNTZ-O“ – auch als „Gummetal“ bezeichnet – weist ein einzigartiges Eigenschaftsprofil mit geringer Steifigkeit, hoher Festigkeit, hoher elastischer Dehnung und Biokompatibilität auf.

Ziel des Projektes ist es, die Titanlegierung zu erforschen und über spezifische thermo-mechanische Behandlungsverfahren in einen Zustand hoher Festigkeit zu überführen. Dies soll erreicht werden, indem das bisher nur pulvermetallurgisch herstellbare Material schmelzmetallurgisch hergestellt wird. Das Teilprojekt der THU befasst sich dabei mit der werkstofftechnischen und tribologischen Charakterisierung und Qualifizierung des Materials im Hinblick auf seinen angedachten Einsatzzweck als Verbindungselement in einer innovativen, herausnehmbaren Zahnersatzlösung.

Wechsel zwischen Versorgungsformen soll unkompliziert möglich werden

Ziel des TiReZa-Projektes ist es, durch einen neuartigen Titanwerkstoff beziehungsweise innovative Prüf-, Simulations- und Designkonzepte sichere Dentalimplantate zur Vermeidung von Komplikationen und Implantatverlust zu entwickeln. Die Forscher möchten ein Implantatsystem schaffen, mit dem sowohl festsitzend als auch herausnehmbar versorgt werden kann und der Wechsel zwischen beiden Versorgungsformen jederzeit unkompliziert möglich sein soll.

Grundlegender ausgerichtet ist das zweite Forschungsvorhaben „Physiologisch adaptierte Entwicklungsstrategien für innovative Dentalimplantate (PhInoDent)“, das über einen Zeitraum von vier Jahren angelegt ist. Die Förderung erfolgt hier im Rahmen des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ in der Maßnahme „FH-Kooperativ“ ebenfalls durch das BMBF. In PhInoDent geht es darum, innovative Prüf-, Simulations- und Designkonzepte für sichere Dentalimplantate zur Vermeidung von Komplikationen und Implantatverlust zu entwickeln. Ausgehend von realen, physiologisch Beanspruchungen, medizinisch-wissenschaftlichen Ursachenhypothesen sowie einer objektiven Evaluation bestehender Implantatsysteme werden wissensbasierte Lösungsansätze zur Werkstoffauswahl, Designfestlegung und Testung neuartiger Dentalimplantate erarbeitet.

Beide Forschungsvorhaben werden von interdisziplinären Arbeitsgruppen unter der Leitung der Professoren Andreas Häger, Thomas Engleder und Robert Schneider am Institut für Fertigungstechnik und Werkstoffprüfung (IFW) und dem Institut für Medizintechnik und Mechatronik (IMM) der Technischen Hochschule Ulm bearbeitet. Zu den Projektpartnern zählen die Dentalimplantathersteller AdvantIQx aus Gersthofen und goodBIONICS aus Mauerstetten, eine Bremer Titangießerei sowie die Technische Universität Braunschweig und das Universitätsklinikum Ulm.

Weitere Informationen zum TiReZa-Projekt finden Sie hier.

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